Statistiken über soziale Medien sind von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der digitalen Landschaft. Sie bieten wertvolle Einblicke darüber, wie die allgegenwärtige Technologie die Kommunikation, den Erlebnisaustausch sowie den Informationskonsum verändert.
Diese Zahlen sind unverzichtbar, sei es für einen Werbetreibenden, der ein größeres Publikum erreichen will, für einen Unternehmer, der die Online-Präsenz seiner Marke steigern möchte, oder einfach für einen neugierigen Beobachter der Entwicklung der digitalen Welt.
Das Sammeln von Daten kann aufgrund der unzähligen und unterschiedlichen Quellen überwältigend erscheinen. Vor diesem Hintergrund bieten wir eine übersichtliche Zusammenstellung der neuesten Trends und Daten zu sozialen Medien.
Mit dieser wertvollen Ressource kann man sich auf dem Laufenden halten und das immense Potenzial der sozialen Medien effektiv nutzen. Das Verständnis von Statistiken ist ein wichtiges Instrument, um sich in diesem sich ständig weiterentwickelnden Bereich zurechtzufinden.
Highlights der Statistiken zu sozialen Medien
- TikTok ist die Plattform mit der höchsten durchschnittlichen monatlichen Nutzungszeit pro User (fast 23,5 Stunden pro Monat je Nutzer).
- Mit durchschnittlich 3 Stunden täglich verbringt die Generation Z in den USA die meiste Zeit in sozialen Medien.
- Die Zahl der Impressionen bei Anzeigen in sozialen Medien ist innerhalb eines Jahres um 35 % gestiegen, während die Werbeausgaben um 3 % gesunken sind.
- Im Jahr 2023 rufen 30 % der Nutzer Nachrichten lieber über soziale Medien auf als direkt über News-Websites/-Apps (22 %).
- 31 % der Erwachsenen in den USA gaben im Jahr 2023 an, dass soziale Medien ihrer psychischen Gesundheit schaden, wobei 36 % der Personen aufgrund der negativen Auswirkungen auf ihren mentalen Zustand eine längere Pause von sozialen Medien einlegen.
Tendenzen bei der Nutzung von sozialen Medien
Es gibt unzählige Social-Media-Plattformen. Und die Beliebtheit dieser Netzwerke sowie die Art und Weise, wie sie genutzt werden, stehen im Fokus dieser Statistik.
Facebook als Marktführer
Facebook ist die meistgenutzte Social-Media-Plattform weltweit. Laut DataReportal hat sie fast 3 Milliarden monatlich aktive Nutzer.
Warum ist sie so beliebt? Facebook ist äußerst vielfältig. Es ist ein Networking-Hub, eine Nachrichtenquelle sowie ein Unterhaltungsportal – alles in einem.
Mit 2,5 Milliarden monatlich aktiven Nutzern ist YouTube das zweitgrößte Netzwerk. Eine riesige Bibliothek von Inhalten, die von Musikvideos bis zu Tutorials reichen, könnte der Grund dafür sein.
WhatsApp und Instagram folgen mit rund 2 Milliarden monatlich aktiven Usern. Diese Plattformen sind vor allem für den Austausch von Nachrichten und Fotos gedacht.
Die weniger beliebten sind Pinterest und Twitter. Sie haben 445 Millionen bzw. 556 Millionen monatlich aktive Nutzer. Pinterest ist eine inspirationsgetriebene Plattform, während Twitter für sein Kurzformat bekannt ist.
Verhalten in sozialen Medien je nach Generation
In den USA belegt die Generation Z den 1. Platz bei der Nutzung sozialer Medien. Ein Bericht von GWI im 1. Quartal 2023 zeigt, dass die Generation Z durchschnittlich 3 Stunden pro Tag in den sozialen Medien verbringt.
Diese Zahl verdeutlicht, dass soziale Medien für die jüngeren Generationen zu einem Teil ihres Alltags gehören.
Die Millennials kommen gleich nach. Sie verbringen etwa 2 Stunden und 35 Minuten pro Tag in sozialen Medien.
Die Generation X und Baby-Boomer bleiben 1 Stunde und 48 Minuten bzw. 1 Stunde und 13 Minuten.
Multiplattform-Nutzung im digitalen Zeitalter
Zu beachten ist, dass sich die Nutzung von Social-Media-Plattformen oft überschneidet.
Ein beliebter Mythos in der digitalen Welt besagt, dass neue soziale Medienplattformen ältere Netzwerke überflüssig machen werden.
Die Studie des GWI widerlegt diese Annahme – zumindest in den USA. Sie besagt, dass sich die Plattformen häufig überschneiden, denn etwa 86 % der Snapchat-Nutzer haben auch ein aktives Instagram-Konto.
Dieser Trend zur plattformübergreifenden Nutzung stellt eine Chance für Unternehmen dar, weil sie vielfältige Marketingstrategien entwickeln können, um ihr Publikum über verschiedene Kanäle zu erreichen.
Der Aufstieg von TikTok
TikTok war die Social-Media-App, mit der die Nutzer im Jahr 2022 die meiste Zeit verbrachten.
Laut DataReportal waren die Android-User von TikTok durchschnittlich fast 23,5 Stunden pro Monat mit der App beschäftigt.
YouTube, Facebook und WhatsApp Messenger folgten dicht dahinter mit 23,1, 19,7 bzw. 17,3 Stunden. Zudem hatte TikTok die höchste Engagement-Rate der Nutzer.
Laut RivalIQ ist das User-Engagement jede messbare Interaktion mit Social-Media-Posts, einschließlich Likes, Kommentare, Teilen und Reaktionen. Anhand dieser Interaktionen wird die Engagement-Rate berechnet. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Effektivität einer Plattform.
Der Social Media Benchmark Report 2023 von RivalIQ zeigt die Engagement-Raten für die vier größten Social-Media-Plattformen im Jahr 2022:
- TikTok: 5,69 % Engagement-Rate pro Video
- Instagram: 0,47 % Engagement-Rate pro Beitrag
- Facebook: 0,06 % Engagement-Rate pro Beitrag
- Twitter: 0,04 % Engagement-Rate pro Tweet
Interessanterweise hatte TikTok die niedrigste Posting-Häufigkeit, trotz seiner hohen Engagement-Rate.
Derselbe Bericht enthüllte die durchschnittliche Posting-Häufigkeit im Jahr 2022 für die vier wichtigsten Social-Media-Plattformen:
- Facebook: 5,04 Beiträge pro Woche
- Instagram: 4,60 Beiträge pro Woche
- Twitter: 3,90 Tweets pro Woche
- TikTok: 1,75 Videos pro Woche
Dies zeigt, dass die hohe Engagement-Rate von TikTok nicht von häufigen Postings abhängt. Das Netwerk kann die Aufmerksamkeit der Nutzer auf einzigartige Weise erregen und halten.
Die Macht der sozialen Medien in Marketing und Werbung
Mit der Entwicklung der digitalen Landschaft haben Unternehmen und Marketingverantwortliche in den sozialen Medien einen starken Verbündeten gefunden, mit dem sie ihre Zielgruppen erreichen können.
Es handelt sich dabei nicht nur um eine Kommunikationsplattform. Vielmehr ist es ein wichtiges Instrument, das den Bekanntheitsgrad einer Marke, die Bindung der Kunden, die Generierung von Leads und letztlich auch den Gewinn erheblich beeinflussen kann.
Der Einblick in Social-Media-Statistiken über Marketing und Werbung liefert wichtige Erkenntnisse über effektive Strategien, die zur Optimierung der Online-Präsenz und zur Förderung des Wachstums von Unternehmen beitragen können.
Nutzung sozialer Medien für eine verbesserte Markenpräsenz
Eine stärkere Markenpräsenz war ein Hauptvorteil der Nutzung sozialer Medien in Marketingstrategien im Jahr 2022.
Ein ausführlicher Bericht des Social Media Examiner nannte zahlreiche Vorteile für Werbetreibende, die diese Plattformen nutzen.
Die meisten Fachleute (ca. 86 %) sahen den größten Vorteil in der erhöhten Sichtbarkeit. Dies ist angesichts der Möglichkeiten, die Kunden dieser Plattformen zu erreichen, verständlich.
Mit der weltweiten Nutzung sozialer Medien haben Unternehmen eine bessere Reichweite und können die Aufmerksamkeit einer größeren demografischen Gruppe als je zuvor auf sich ziehen.
Nach der erhöhten Sichtbarkeit wurden weitere Vorteile ermittelt. Die Steigerung der Besucherzahlen wurde von 76 % erwähnt, die Gewinnung potenzieller Neukunden von 64 % und die Schaffung einer loyalen Fangemeinde von 56 %.
Interessanterweise stellten 55 % der Befragten einen Anstieg der Verkaufszahlen fest.
Diese Statistiken zu den sozialen Medien unterstreichen ihr enormes Potenzial für Werbetreibende. Vor allem können diese Plattformen die Markenbekanntheit erhöhen und diese Sichtbarkeit in Umsatz umwandeln.
Werbeausgaben und User-Engagement in sozialen Medien
Die Zahl der Impressionen und Klicks ist im Jahresvergleich deutlich gestiegen, während die Werbeausgaben überraschenderweise gesunken sind.
So untersuchte ein Bericht von Skai.io die Beziehung zwischen Impressionen, Klicks und Werbeausgaben in sozialen Medien im 1. Quartal 2023.
Vom 1. Quartal 2022 bis zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023 nahmen die Impressionen um 35 % und die Klicks um 19 % zu. Die Werbekosten gingen dabei um 3 % zurück.
Diese Zahlen deuten auf einen Wandel in der Werbelandschaft in den sozialen Medien hin. Danach erzielen die Unternehmen mit geringeren Ausgaben eine bessere Sichtbarkeit und ein höheres Engagement.
In der Studie von Skai.io wurde auch ein signifikanter Rückgang der Kosten pro 1000 Impressionen (engl. Cost per thousand impressions, CPM) sowie der Klickrate (engl. Click-Through-Rate, CTR) festgestellt.
Im 1. Quartal 2023 sank die durchschnittliche CPM im Vergleich zum 1. Quartal 2022 um beachtliche 28 %. Diese starke Kostenreduzierung kann mit Änderungen der Ziele und Taktiken von Werbekampagnen in Verbindung gebracht werden.
Für weniger Geld werden mehr Verbraucher erreicht, was vorteilhaft ist und die Kosteneffizienz von Social-Media-Werbung betont.
Gleichzeitig ging die CTR, eine Metrik zur Ermittlung des Prozentsatzes der mit der Anzeige interagierenden Nutzer, im selben Zeitraum um 12 % zurück.
Eine höhere CTR gibt an, dass eine Anzeige die Aufmerksamkeit des Betrachters erfolgreich fesselt und ihn zum Klicken anregt, um mehr zu erfahren oder einen Kauf zu tätigen.
Dieser Rückgang könnte auf die zunehmende Beliebtheit von Anzeigenformaten wie Stories und Reels zurückzuführen sein. Diese haben gewöhnlich niedrigere CTRs im Vergleich zu traditionellen Platzierungen.
Die erfassten Statistiken und Daten unterstreichen die Notwendigkeit, die dynamische Entwicklung von Marketing und Werbung in den sozialen Medien zu verstehen.
Daher ist es für Unternehmen entscheidend, sich mit Social-Media-Statistiken zu befassen, um ihre digitale Strategie zu verfeinern und ihre Rendite zu maximieren.
Einfluss der sozialen Medien auf das Kaufverhalten
Weltweit haben 38 % der Männer und 40 % der Frauen ein Produkt gekauft, nachdem sie es innerhalb des letzten Monats auf einer Social-Media-Plattform gesehen haben.
Dies geht aus einem Bericht von Klarna für das 2. Quartal 2023 hervor, der den enormen Einfluss der sozialen Medien auf die Kaufentscheidungen der heutigen Verbraucher hervorhebt.
Millennials stehen dabei an der Spitze: 57 % würden Produkte kaufen, die sie in sozialen Medien gesehen haben.
Die Generation Z folgte dieser Gruppe mit 56 % dicht auf den Fersen. Die Generation X lag mit 31 % dahinter, während die Baby-Boomer mit 19 % am wenigsten geneigt waren, solche Käufe zu tätigen.
Der Studie zufolge kauften 59 % der Nutzer von sozialen Medien Produkte direkt auf der Plattform. Männer (64 %) sind eher zum Direktkauf entschlossen als Frauen (54 %).
Was das Alter betrifft, so waren 70 % der Millennials am meisten dazu bereit, Direktkäufe zu tätigen.
Dahinter folgte die Generation Z (52 %). Die Generation X lag dicht dahinter (51 %). Mit 46 % zeigten die Baby-Boomer die geringste Neigung zu Direktkäufen.
Dies unterstreicht die Effizienz und Bequemlichkeit der Plattformen, die Verbraucher zu Sofortkäufen zu ermutigen.
Marken, Einzelhändler und Influencer: Inspirierende Verbraucherentscheidungen
Der Bericht von Klarna geht zudem detailliert auf die Rolle der sozialen Medien bei der Anregung von Einkaufsgewohnheiten ein, insbesondere in Bezug auf von Marken betriebene Konten.
Rund 69 % der befragten US-Amerikaner gaben an, dass markeneigene Social-Media-Accounts ihre Kaufentscheidungen maßgeblich beeinflussen.
Bei 60 % der Personen übten Einzelhändler einen ähnlichen Einfluss aus, während Influencer mit 46 % die geringste Wirkung hatten. Je nach Generation war die Bedeutung dieser Kontotypen jedoch unterschiedlich.
Bei der Generation Z inspirierten markengeführte Accounts 66 % der Befragten. Influencer folgten mit 52 %, während Einzelhändler 50 % der Umfrageteilnehmer beeinflussten.
Bei den Millennials zeigte sich ein ähnlicher Trend: 75 % ließen sich von Marken inspirieren. Allerdings haben Einzelhändler (60 %) mehr Einfluss auf diese Gruppe als Influencer (55 %).
Für die Generation X waren Einzelhändler die wichtigsten Impulsgeber, deren Wirkung 72 % der Befragten angaben. Marken folgen mit 59 %, während für nur 26 % der interviewten User Influencer eine Rolle spielen.
Die Baby-Boomer spiegeln diesen Trend wider, wobei Einzelhändler 55 %, Marken 51 % und Influencer nur 16 % davon beeinflussten.
Insgesamt liefern die Statistiken überzeugende Beweise für die Bedeutung der sozialen Medien in Bezug auf das Einkaufsverhalten der Verbraucher.
Sie geben Aufschluss darüber, wie Marketingstrategien in den sozialen Medien auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten werden können, um so die größtmögliche Reichweite und das stärkste Engagement zu gewährleisten.
Content-Trends im digitalen Zeitalter
Die sich ständig ändernden Trends bei den sozialen Medien müssen stets beobachtet werden, um im digitalen Zeitalter auf dem Laufenden zu bleiben.
Social-Media-Plattformen bieten einen fruchtbaren Boden für verschiedene Formen von Inhalten, die unterschiedliche Zielgruppen anziehen. Eine aktuelle Tendenz, die immer deutlicher wird, ist der zunehmende Konsum von Videoinhalten.
Diese Verlagerung ist auf mehreren Plattformen zu sehen und verdeutlicht die wachsende Attraktivität von Videos für Nutzer in sozialen Medien. Auch beim User-Engagement nehmen Videoinhalte inzwischen eine zentrale Stellung ein.
Die Statistiken zu sozialen Medien deuten auf einen Aufwärtstrend bei Videoinhalten zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2023 hin.
Einem Bericht des GWI zu Trends in sozialen Medien zufolge haben sich die Nutzer immer häufiger Videos auf Social-Media-Plattformen angesehen. Die Zahl der Personen, die im Vormonat ein Video angeschaut haben, ist in diesen Netzwerken erheblich gestiegen.
Auf allen Plattformen stieg seit dem 1. Quartal 2021 die Zahl der Nutzer, die nach eigenen Angaben im letzten Monat ein Video angesehen haben:
- Instagram-Nutzer: +8 %
- Twitter-Nutzer: +7 %
- Facebook-Nutzer: +6 %
- Snapchat-Nutzer: +6 %
- Reddit-Nutzer: +5 %
Das Phänomen des Live-Streamings
Parallel zum Anstieg der Videoinhalte haben auch die Live-Streaming-Dienste ein Wachstum verzeichnet.
Aus Daten von Stream Charts geht hervor, dass YouTube und Twitch im 1. Quartal 2023 mit 8,1 Milliarden bzw. 5,3 Milliarden Stunden Live-Streaming die führenden Anbieter waren.
Als weiterer Trend in diesen statistischen Daten ist das Wachstum bei YouTube Gaming mit 13 % zwischen dem 4. Quartal 2022 und dem 1. Quartal 2023 zu nennen.
Dies zeigt eine Verschiebung hin zu Gaming-Streams, die nun beeindruckende 17 % der gesamten auf YouTube Live angesehenen Stunden ausmachen.
Generation Z und Millennials: die aufstrebenden Content-Schöpfer
Im 1. Quartal 2023 stieg die Zahl der sich selbst als Content Creator bezeichnenden Personen, insbesondere unter der Generation Z und den Millennials.
Wie aus dem GWI-Bericht über Trends in den sozialen Medien hervorgeht, werden diese jüngeren Generationen bei der Erstellung und dem Teilen von Inhalten immer aktiver.
Fast ein Viertel der Gen Z und Millennials gab an, in der vergangenen Woche einen eigenen Blogbeitrag oder ein eigenes Video geteilt zu haben (22 %). Derselbe Prozentsatz bezeichnete sich selbst als Musiker oder Audioproduzenten.
Mehr als ein Zehntel der Befragten hat in der letzten Woche eine kostenpflichtige Mitgliedschaftsseite genutzt, um Kreativen/Influencern zu folgen (13 %). Außerdem sagten 11 %, sie hätten im Vormonat Ideen für ein neues Produkt oder Design geliefert.
Abschließend lässt sich anhand dieser Statistiken zu sozialen Medien feststellen, dass sich die Art und Weise, wie Inhalte konsumiert und erstellt werden, ständig verändert, insbesondere angesichts der Verbreitung von Videos und Live-Streaming.
Das Verständnis dieser Trends ist der Schlüssel zur Navigation in der dynamischen Landschaft des Social-Media-Engagements.
Nachrichtenkonsum im Zeitalter der sozialen Medien
Der Konsum von Informationen hat sich dramatisch verändert, vor allem durch den Aufstieg der sozialen Medien. Wie in einem nachdenklich stimmenden Bericht des Reuters Institute for the Study of Journalism hervorgehoben wird, hat sich eine grundlegende Wende abgezeichnet.
Diese Verschiebung deutet darauf hin, dass man auf Nachrichten nicht mehr direkt über Websites und Apps zugreift, sondern sie eher über soziale Medien verfolgt.
Bereits 30 % der Befragten im Jahr 2023 suchen die Nachrichten hauptsächlich in den sozialen Medien.
Traditionelle Ansätze, wie der direkte Zugang zu Nachrichten-Websites oder Apps, wurden nur von 22 % der Umfrageteilnehmer genutzt.
Dieser Trend ist nicht über Nacht entstanden, sondern hat sich seit 2018 stetig weiterentwickelt.
Die Vorherrschaft von Facebook beim Nachrichtenkonsum
Wenn es um die Verfolgung von Nachrichten geht, ist Facebook nach wie vor ein wichtiger Akteur unter den vielen Social-Media-Plattformen.
Einer Studie aus dem Jahr 2023 zufolge greifen 28 % der Befragten auf Facebook als Nachrichtenquelle zurück. Gegenüber dem Höchstwert von 42 % im Jahr 2016 ist dies jedoch ein deutlicher Rückgang.
In erster Linie ist es die Folge von Facebooks bewussten Maßnahmen zur Reduzierung von Nachrichten in den Feeds der Nutzer. Nach Facebook folgten YouTube (20 %), WhatsApp (16 %) und Instagram (14 %).
News-Interaktionen in sozialen Medien
Besonders auffällig ist, dass sich die Richtung der Nachrichtendiskussionen in den sozialen Medien verändert.
Bei Twitter und Facebook ziehen Mainstream-News mit 55 % bzw. 43 % der Nutzer immer noch hohe Aufmerksamkeit auf sich.
Bei anderen Plattformen hingegen stehen Persönlichkeiten stärker im Vordergrund, was die Statistiken zu sozialen Medien noch reichhaltiger macht.
Die Nutzer von YouTube (45 %), Instagram (52 %), Snapchat (55 %) und TikTok (55 %) sind offenbar stärker an Persönlichkeiten interessiert.
Je nach Netzwerk sind die Interessen an Nachrichtenthemen unterschiedlich. Nationale Politik zieht 59 % der Twitter-, 46 % der Facebook- und 45 % der YouTube-Nutzer an.
Im Gegensatz dazu sind „Spaß“-Nachrichten auf Instagram, Snapchat und TikTok mit 42 %, 38 % bzw. 46 % der Nutzer beliebter.
Bedenken hinsichtlich der algorithmusgesteuerten Personalisierung
Angesichts der Personalisierung von Nachrichten durch komplexe Algorithmen sind die Sorgen der Verbraucher deutlich gewachsen.
Fast die Hälfte der Befragten (48 %) befürchtet, wichtige Informationen zu verpassen, während sich 46 % über das Fehlen alternativer Meinungen Gedanken machen.
Diese Bedenken entsprechen einem deutlichen Rückgang der Zahl von US-Verbrauchern, die automatische Nachrichtenauswahl auf der Grundlage ihres bisherigen Verhaltens für eine effektive Methode der Nachrichtenvermittlung halten.
Vor allem bei den unter 35-Jährigen, die hauptsächlich diese algorithmischen Systeme nutzen, ist die Entwicklung stark ausgeprägt. Die Unterstützung fiel von 48 % im Jahr 2016 auf 35 % im Jahr 2023.
Interessanterweise fordern die US-Nutzer mehr Zuverlässigkeit (46 %) in ihren Newsfeeds. Sie wünschen sich vielfältigere Perspektiven (43 %) und weniger schädliche Inhalte (33 %).
Die Herausforderung der Authentizität: echte vs. gefälschte News
Für diejenigen, die sich stark auf soziale Medien als Nachrichtenquelle verlassen, stellt die Unterscheidung zwischen echten und gefälschten Meldungen eine große Herausforderung dar. Fast zwei Drittel dieser Nutzer (64 %) äußerten die Sorge.
Soziale Medien sind zwar kein Erzeuger von Fehlinformationen, aber es gibt dokumentierte Fälle von Fake News auf diesen Plattformen. Der Kontakt mit einer Vielzahl von Quellen scheint das Vertrauen der Nutzer in die ihnen übermittelten Informationen zu beeinflussen.
Folglich geben diese Statistiken über soziale Medien einen Einblick in die sich verändernden Trends beim Nachrichtenkonsum und bieten sowohl für Journalisten als auch für Verbraucher eine neue Sichtweise.
Soziale Medien und ihr Einfluss auf die psychische Gesundheit
Ein wichtiger Grund zur Sorge ist ebenfalls die zunehmende Auswirkung der sozialen Medien auf den mentalen Zustand. Eine genauere Betrachtung der Statistiken enthüllt die Muster, die die Nutzung sozialer Medien mit dem seelischen Wohlbefinden verbinden.
Zahlreiche Elemente untermauern diese komplexe Beziehung, darunter Aspekte wie die Abhängigkeit von sozialen Medien, Cybermobbing sowie die doppelseitigen Auswirkungen sozialer Online-Netzwerke – sowohl positiv als auch negativ.
Öffentliches Meinungsbild zu sozialen Medien und psychischer Gesundheit
31 % der Erwachsenen in den USA gaben an, dass sich soziale Medien nachteilig auf ihre seelische Stabilität auswirken.
Dies geht aus einer von YouGov im Jahr 2023 durchgeführten Umfrage hervor. Ein kleinerer Teil der Teilnehmer, genauer gesagt 24 %, berichtete von einem positiven Effekt.
36 % der Erwachsenen in den USA gaben zu, eine längere Auszeit von den sozialen Medien genommen zu haben.
Dies ergab eine weitere von YouGov im Jahr 2023 veröffentlichte Studie.
Ausschlaggebend für die Pause waren die negativen Auswirkungen der sozialen Medien auf die psychische Gesundheit von Erwachsenen in den USA.
Der Anteil derjenigen, die nach eigenen Angaben nie das Bedürfnis nach einer solchen Unterbrechung verspürten, blieb mit 55 % knapp über der Hälfte.
Depressionen bei Jugendlichen
Ein erheblicher Teil der US-Erwachsenen, nämlich 35 %, geht davon aus, dass die sozialen Medien für die beobachtete Zunahme von Depressionen bei amerikanischen Teenagern, insbesondere bei Mädchen, mitverantwortlich sind.
Laut einer YouGov-Studie ist ein Drittel der Erwachsenen (33 %) der Meinung, dass die sozialen Medien in großem Maße für dieses Problem aufkommen, während 18 % den Plattformen die volle Verantwortung zuschreiben.
Cybermobbing und Belästigung in sozialen Medien
Ein Drittel der amerikanischen Erwachsenen (33 %) wurde im letzten Jahr in den sozialen Medien belästigt.
Laut einem Bericht der Anti-Defamation League (ADL) haben 18 % dieser Personen schwerwiegende Formen der Belästigung erlebt, die Drohungen mit körperlichem Schaden, anhaltende Belästigung, Stalking, sexuelle Belästigung, Doxing und Swatting umfassten.
2023 blieb Facebook die Plattform mit den meisten gemeldeten Fällen von Belästigung. Demselben Bericht zufolge gaben 54 % der befragten Amerikaner an, in den letzten 12 Monaten auf Facebook in irgendeiner Form gemobbt worden zu sein.
Dennoch wurde eine ermutigende Entwicklung beobachtet: Die Belästigung auf dieser Plattform ist seit 2021 zurückgegangen (66 % im Jahr 2021 und 57 % im Jahr 2022).
In der Zwischenzeit hat sich aber die Zahl der Belästigungen auf Twitter, Reddit, TikTok und WhatsApp seit 2021 deutlich erhöht.
- Twitter: von 22 % im Jahr 2021 auf 27 % im Jahr 2023
- Reddit: 6 % im Jahr 2021, 15 % im Jahr 2023
- TikTok: 5 % im Jahr 2021, 19 % im Jahr 2023
- WhatsApp: 7 % im Jahr 2021, 14 % im Jahr 2023
Fazit
Unterm Strich verdeutlichen die Statistiken zu sozialen Medien, wie sich die digitale Landschaft ständig weiterentwickelt und verschiedene Aspekte prägt. Nutzerverhalten, Marketingstrategien, Content-Trends, Nachrichtenkonsum und psychische Gesundheit sind alle davon betroffen.
Es gibt unzählige Plattformen, doch bei den aktiven Nutzern liegt Facebook vorn. Die Daten zeigen aber, dass TikTok die höchste Engagement-Rate der Nutzer aufweist.
Die Generation Z und die Millennials stechen in den Statistiken als die aktivsten Nutzergruppen hervor. Sie sind dabei nicht nur aktiv, sondern erstellen auch häufig Inhalte.
Im Bereich des Marketings ermöglichen die sozialen Medien eine erhöhte Sichtbarkeit, Lead-Generierung und Entwicklung von Fangemeinden.
Selbst bei einem geringen Rückgang der Werbeausgaben haben sie einen erheblichen Einfluss auf das Verbraucherverhalten. Vor allem bei Millennials und der Generation Z ist dieser Effekt sehr ausgeprägt.
Die Nachfrage nach Videoinhalten und Live-Streaming-Diensten hat stark zugenommen. Wie aus den Daten zu sozialen Medien hervorgeht, identifizieren sich immer mehr Nutzer als Content-Schöpfer.
Ein weiterer von den sozialen Medien geprägter Bereich ist der Nachrichtenkonsum. Soziale Medien übertreffen oft News-Websites oder Apps als primäre Quelle. Dies wirft die Frage auf, welche Rolle Algorithmen bei der Beeinflussung der Informationsvielfalt und -zuverlässigkeit spielen.
Die Folgen der sozialen Medien für die psychische Gesundheit sind schwer abzuschätzen. Eine beträchtliche Anzahl von Nutzern berichtet von negativen Auswirkungen, die in einer Auszeit von den sozialen Medien resultieren.
Ein weiteres großes Problem stellt die Zunahme von Cybermobbing auf Plattformen wie Twitter, Reddit, TikTok und WhatsApp dar.
Im Wesentlichen belegen die Statistiken zu sozialen Medien, dass ihre Entwicklung sehr vielschichtig ist. Von der Interaktion mit Marken, dem Nachrichtenkonsum und der Erstellung von Inhalten bis hin zur Wahrnehmung des mentalen Wohlbefindens – die Auswirkungen sind breit gefächert.
Unabhängig davon, ob es sich um Nutzer, Werbetreibende oder Beobachter handelt, ist das Verständnis dieser Statistiken und Trends entscheidend für eine verantwortungsvolle Navigation in der digitalen Landschaft.
Quellen:
- DataReportal 2023 Global Overview Report
- GWI U.S. social media: Behind the screens
- RivalIQ 2023 Social Media Industry Benchmark Report
- The Social Media Examiner: 2023 Social Media Marketing Industry Report
- Skai.io Q1 2023 Quarterly Trends Report
- Klarna’s Shopping Pulse Report
- GWI The ultimate social media trends report
- Stream Charts Q1 2023 Global Live Streaming Landscape
- Reuters Digital News Report 2023
- YouGov Survey: Social media influence on mental health
- YouGov Survey: Extended break from social media
- YouGov Survey: Social media and teenage depression
- ADL: Online Hate and Harassment: The American Experience 2023