5 beste Länder für digitale Nomaden

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DAS WICHTIGSTE IM ÜBERBLICK

Welche Länder eignen sich am besten für digitale Nomaden in der Tech-Branche? Dabei sind Faktoren wie Infrastruktur, Technologie-/Innovationszentren, Visum für Digitalnomaden sowie gut ausgestattete Co-Working Spaces zu berücksichtigen.

Die Verbreitung der Fernarbeit wurde durch die COVID-19-Pandemie beschleunigt. Immer mehr Fachkräfte haben erkannt, dass sie ihren Job effizient von zu Hause oder von jedem anderen Ort mit einer zuverlässigen Internetverbindung aus erledigen können.

Dieser Paradigmenwechsel in der Berufskultur hat sich nicht nur auf unsere Arbeitsweise ausgewirkt, sondern auch neue Möglichkeiten für eine gesündere Work-Life-Balance, eine Verringerung des Pendlerstresses und die Förderung einer globalen Community von Remote Workern eröffnet.

In den letzten Jahren hat das Konzept des digitalen Nomadentums an Popularität gewonnen. Es gibt Fachleuten in der Technologiebranche die Möglichkeit, aus der Ferne zu arbeiten und dabei die Welt zu erkunden.

Mehr als 65 Länder haben inzwischen sogenannte Visa für Digitalnomaden eingeführt, die Ausländern das Recht geben, sich in einem Land aufzuhalten und gleichzeitig für ein ausländisches Unternehmen aus der Ferne zu arbeiten.

Manche Länder sind für digitale Nomaden besser geeignet als andere, wenn es darum geht, den Anforderungen der Tech-Branche gerecht zu werden. Welche Orte sind besonders gut für digitale Nomaden? 

Hier muss man Faktoren wie digitale Infrastruktur, Technologie-/Innovationszentren, Visum für Digitalnomaden und entsprechend ausgestattete Co-Working Spaces berücksichtigen.

Die 5 besten Länder für digitale Nomaden

5. Estland

Estland war eines der ersten Länder für digitale Nomaden. 2020 wurde ein offizielles einjähriges Visum für digitale Nomaden eingeführt.

Die Antragsteller müssen ortsunabhängig aus der Ferne arbeiten können und einen aktiven Beschäftigungsvertrag mit einem außerhalb Estlands registrierten Unternehmen haben, Geschäfte über ihre eigene, im Ausland registrierte Firma abwickeln oder als Freiberufler für Kunden hauptsächlich außerhalb des Landes tätig sein.

Ihr Einkommen muss in den sechs Monaten vor der Antragstellung mindestens 4.500 € vor Steuern betragen.

Der baltische Staat, der sich als digitaler Vorreiter versteht, bietet Fernarbeitern eine solide technologische Infrastruktur, einschließlich der e-Residency, mit der Geschäftsleute ihre Unternehmen von jedem Ort der Welt aus online gründen und verwalten können.

Die Hauptstadt Tallinn beherbergt eine blühende Technologieszene und eine schnell wachsende Community von digitalen Nomaden.

Die Lebenshaltungskosten sind angemessen, und das Engagement des Landes für digitale Innovation macht es zu einem attraktiven Ziel für technisch versierte Fachkräfte.

Estland war eines der ersten Länder, das spezielle Vorschriften zur Lizenzierung von Kryptowährungsunternehmen eingeführt hat, was es zu einem Pionier in diesem Bereich und zu einem bevorzugten Standort für Telearbeiter macht, die Krypto-Projekte entwickeln oder in sie investieren.

Mehr als die Hälfte der weltweit registrierten Virtual Asset Service-Provider (VASP) waren 2021 dort ansässig. Seitdem hat es seine Zulassungsanforderungen verschärft, bleibt aber ein attraktives Land für die Gründung eines Kryptogeschäfts.

Die Strategie der estnischen Regierung für Forschung, Entwicklung, Innovation und Unternehmertum fördert die Entwicklung von wissensorientierten Firmen und zielt darauf ab, ein wettbewerbsfähiges und intelligentes Umfeld für Unternehmen zu schaffen, das Investitionen in Technologie begünstigt.

Estlands lebendige digitale Nomadenszene bietet eine Vielzahl von Co-Working Spaces für alle Budgets und Arbeitsstile, in denen Fachleute Gleichgesinnte treffen können. 

Dank der fortschrittlichen Internet-Infrastruktur können die Arbeitnehmer auch unterwegs und außerhalb der Stadtzentren in Verbindung bleiben und so mehr von dem erleben, was das Land zu bieten hat.

4. Portugal

Das angenehme Klima, die erschwinglichen Lebenshaltungskosten und die einladende Atmosphäre machen Portugal zu einem Hotspot für digitale Nomaden.

Im Oktober 2022 führte das Land ein Visum für digitale Nomaden (Nicht-EU-Bürger) ein und gründete als erster Staat in Europa ein Digital Nomad Village, in dem standortunabhängig arbeitende Personen leben, sich vernetzen und Events organisieren können. 

Die Stadt Ponta Do Sol auf der Insel Madeira bietet Wohngemeinschaften, Hotelpakete, Autovermietung und einen kostenlosen Co-Working Space für Expats an und veranstaltet regelmäßig Networking-Events und Partys. 

In Funchal, der Hauptstadt Madeiras, kann man das Stadtleben genießen und gleichzeitig die für Telearbeiter erforderliche Infrastruktur nutzen.

Auf dem Festland gibt es in Städten wie Lissabon und Porto ein lebendiges Tech-Ökosystem mit Co-Working Spaces, Networking-Veranstaltungen und einer wachsenden Zahl von Remote-Tech-Jobs.

Allerdings hat der Zustrom von Arbeitsnomaden insbesondere in Lissabon zu einem sprunghaften Anstieg der Mietkosten geführt, was die wirtschaftliche Situation der Bürger beeinträchtigt und möglicherweise ein Zeichen dafür ist, dass Langzeitvisa unbeabsichtigte Auswirkungen auf die lokalen Gegebenheiten haben.

Portugals hervorragende Internetkonnektivität, seine dynamische Kultur, sein entspanntes Lebenstempo und die Möglichkeit, sich am Strand mit zahlreichen Wassersportarten zu vergnügen, machen es zu einem Top-Reiseziel für digitale Nomaden, die eine ausgewogene Work-Life-Balance suchen.

Für den Aufenthalt in Portugal gibt es zwei Möglichkeiten (Nicht-EU-Bürger): ein befristetes Visum, mit dem die mehrfache Einreise in das Land für ein Jahr möglich ist, und ein Langzeitvisum, das vier Monate gültig ist und bei der Einreise eine zweijährige Niederlassungserlaubnis ermöglicht. 

Die Arbeitnehmer müssen über ein monatliches Einkommen von mindestens 3.040 € verfügen und einen Kontoauszug vorlegen, aus dem hervorgeht, dass sie dieses Gehalt seit mindestens 12 Monaten beziehen.

Zum Thema: Wi-Fi funktioniert nicht? So kann man WLAN-Probleme beheben

3. Thailand

Für digitale Nomaden, die Arbeit mit einem Hauch von Abenteuer verbinden möchten, ist Thailand eine beliebte Wahl. Schließlich wird das Land regelmäßig als eines der weltweit besten Ziele für Fernarbeit genannt.

Es lockt mit atemberaubenden Landschaften, schönen Stränden, köstlicher Küche, einem pulsierenden Nachtleben und Highspeed-Internetzugang.

Städte wie Chiang Mai und Bangkok sowie Strandorte wie Koh Phangan und Krabi haben sich als Drehscheiben für digitale Nomaden etabliert.

Sie überzeugen durch niedrige Lebenshaltungskosten, eine blühende Tech-Szene und ein reiches kulturelles Angebot.

Mit unzähligen Co-Working Spaces, einer einladenden lokalen Community und einem vielfältigen Angebot an Street Food hat Thailand für mobile Tech-Profis viel zu bieten.

Und da so viele Fachleute aus dem Technologiebereich die Zentren für digitale Nomaden und eine dynamische lokale Startup-Szene aufsuchen, gibt es viele Möglichkeiten zum Networking. 

Zudem ist das Land ein bequemer Ausgangspunkt, um den Rest Südostasiens zu erkunden. Bangkok fungiert als regionales Drehkreuz für Fluggesellschaften, von dem aus zahlreiche Ziele in ein bis zwei Stunden erreicht werden können.

Bisher hat Thailand noch kein spezielles Nomadenvisum eingeführt, dafür gibt es aber mehrere Visa-Optionen, die von der 30-tägigen Einreise bis zum 10-jährigen Aufenthalt reichen.

2. Georgien

Georgien, das Land im Südkaukasus, hat sich zu einem versteckten Juwel für digitale Nomaden entwickelt. Die Hauptstadt Tiflis bietet eine einzigartige Mischung aus dem Charme der alten Welt und modernem Komfort.

Mit niedrigen Lebenshaltungskosten, freundlichen Einheimischen und einer aufkeimenden Tech-Szene ist Georgien ein Top-Reiseziel für digitale Nomaden, die nach etwas Neuem suchen.

In Tiflis gibt es eine Fülle von Co-Working Spaces mit verschiedenen Mitgliedschaftsoptionen, viele Cafés, in denen Nomaden arbeiten können, sowie gut ausgestattete Unterkünfte.

So verbindet zum Beispiel das technologisch ausgerichtete Episode Hotel intelligentes Innendesign mit einer integrierten Smartphone-App.

Das Hotel bietet seinen Gästen rund um die Uhr kostenlosen Zugang zu seinem Co-Working Space und verfügt über Tagungsräume, ein Café, eine Bar und ein Atrium, in dem Nomaden ebenfalls arbeiten und Kontakte knüpfen können.

Der Vorort Okrakana ist die Heimat von Georgiens erstem Tech-Park, der Startups, Entwicklern, Designern und Freiberuflern mit Hightech-Infrastruktur zur Seite stehen soll.

Das Zentrum ist mit kleinen Inkubatoren, Lernzentren und Labors sowie mit Büros, Workspaces und Erholungszonen ausgestattet.

Während der Beschränkungen von COVID-19 führte Georgien ein „Remotely from Georgia“-Programm ein. Es sollte die Einreise von Fernarbeitern mit einem Jahreseinkommen von mindestens 24.000 $ erleichtern.

Dabei handelte es sich jedoch um eine befristete Regelung und nicht um ein Visum oder eine Aufenthaltsgenehmigung, die inzwischen wieder abgeschafft wurde.

Georgien hat relativ liberale Einreisebestimmungen, wonach Bürger aus mehr als 95 Ländern ein Jahr lang ohne Visum bleiben und aus der Ferne arbeiten können.

1. Mexiko

In Mexiko gibt es eine attraktive Mischung aus Kultur, Erschwinglichkeit und Konnektivität für digitale Nomaden aus der Tech-Branche. Mexiko-Stadt, Playa del Carmen, Guadalajara und Tulum entwickeln sich zu Hotspots für digitale Nomaden.

Sie bieten eine Fülle von Co-Working Spaces, Cafés und öffentlichen Räumen mit Hochgeschwindigkeitsverbindungen, Zugang zu branchenbezogenen Events sowie ein pulsierendes Nachtleben und eine vielfältige Gastronomieszene.

Mexiko-Stadt zieht eine wachsende Zahl von Startups aus verschiedenen Technologiebranchen an und hat eine Menge von Co-Working-Plätzen – beliebt sowohl bei Fernarbeitern für nationale Unternehmen als auch bei digitalen Nomaden.

Guadalajara ist als Mexikos Silicon Valley bekannt geworden. Dort findet man zahlreiche Tech-Profis, Startups und internationale Unternehmen, darunter Amazon, Dell, HP, IBM und Oracle.

Dies hat das Angebot an Dienstleistungen, Unterkünften und Co-Working Spaces für digitale Nomaden erweitert.

In Mexiko herrscht eine entspannte Atmosphäre, die Lebenshaltungskosten sind deutlich niedriger als in vielen westlichen Ländern.

Die Nähe zu den USA macht das Land auch für Tech-Profis aus Nordamerika interessant, die in einer ähnlichen Zeitzone arbeiten können und nur einen kurzen Flug von ihrem Heimatort entfernt sind.

Zwar gibt es für Mexiko kein spezielles Nomadenvisum, doch können Ausländer mit einem befristeten oder dauerhaften Aufenthaltsvisum legal in Mexiko arbeiten, was das Land zu einem unserer Favoriten für digitale Nomaden macht.

Fazit

Der Lebensstil des digitalen Nomaden ist besonders attraktiv für Fachleute aus der Technologiebranche, die online arbeiten können.

Man kann überall auf der Welt für längere Zeit reisen oder leben, ohne an einen bestimmten Bürostandort gebunden zu sein.

In der Zwischenzeit sind in so unterschiedlichen Teilen der Erde wie Estland, Portugal, Thailand, Georgien und Mexiko diverse Zentren für digitale Nomaden entstanden.

Unabhängig davon, ob man nach den günstigsten Ländern für digitale Nomaden, den besten Erfahrungen oder einem schönen, einfachen Leben in einer ruhigen Stadt sucht – die Auswahl ist enorm.

Diese Standorte bieten allesamt florierende Technologiezentren und Co-Working Spaces. Daher sind sie ideal für Fachleute aus der Branche, die sich gerne in einem neuen Land niederlassen, von dort aus arbeiten und gleichzeitig die Welt erkunden möchten.

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Nicole Willing
Editor

Nicole Willing verfügt über zwei Jahrzehnte Erfahrung im Schreiben und Redigieren von Inhalten über Technologie und Finanzen. Sie hat Erfahrung in der Berichterstattung über Rohstoff-, Aktien- und Kryptowährungsmärkte sowie über die neuesten Trends im gesamten Technologiesektor, von Halbleitern bis hin zu Elektrofahrzeugen. Ihr Hintergrund in der Berichterstattung über Entwicklungen bei Telekommunikationsnetzwerken und -diensten sowie der industriellen Metallproduktion gibt ihr eine einzigartige Perspektive auf die Konvergenz von Internet-of-Things-Technologien und Fertigung.