Wenn es um Trading geht, spielt oft die sogenannte Börsenpsychologie, auch Tradingpsychologie genannt, eine große Rolle. Zum Beispiel sind nach der Analyse der Tradingpsychologie Verluste erklärbar oder Voraussagen zu einem eventuellen Gewinn möglich.
Im folgenden Text erklären wir, was Tradingpsychologie ist, welche unterschiedlichen Faktoren es gibt und wie diese sich auf Trading an sich auswirken können.
Was ist Tradingpsychologie?
Die Tradingpsychologie beschreibt die Mentalität, mit der ein Trader bei seinen Handelsaktivitäten vorgeht. Alternativ wird auch der Begriff Börsenpsychologie verwendet.
Hierbei spielen Emotionen eine entscheidende Rolle. Bei den Emotionen, die das Traden an Aktien Plattformen beeinflussen können, handelt es sich zum Beispiel um Angst oder Wut.
Aber auch andere Faktoren wie die eigene Persönlichkeit, eventuelle Drucksituationen oder die eigene Wahrnehmung bestimmter Dinge haben einen Einfluss auf den Tradingerfolg.
Die Kunst des Erfolgs besteht darin, diese Faktoren so gut wie möglich auszublenden, zu kontrollieren und sich nicht zu stark von ihnen leiten zu lassen.
Vier Faktorengruppen
1. Emotionen und Stimmungen
Emotionen und Stimmungen gehören zu den Faktoren, die das Trading bestimmen können. Hoffnung, Angst oder auch die Gier gehören zu diesen Emotionen.
Im Vergleich zu Emotionen unterscheiden sich Stimmungen dadurch, dass sie gewissermaßen nur der „kleine Bruder“ der Emotionen sind, dafür aber über einen längeren Zeitraum anhalten können.
Die Gier ist eine der Emotionen, die einen negativen Einfluss auf das Trading haben können. So zum Beispiel, wenn man Wasserstoff Aktien kaufen will. Die Möglichkeit, große Gewinne zu machen, sollte nicht die leitende Kraft der Entscheidung sein. Durch die Gier reagieren Trader mitunter nicht rational, sondern sind auf jeden Fall auf Gewinne aus – um jeden Preis!
2. Persönlichkeit
Wir alle kennen die Frage nach unserer Persönlichkeit, wenn es zum Beispiel beim Gespräch mit der Bank oder einem Anlageberater um das Risiko geht, das wir einzugehen bereit sind.
Es gibt hierbei etwa den konservativen Anleger, der das Risiko scheut, dafür aber weniger Rendite einfährt. Auf der anderen Seite gibt es den „Zocker“, der mit der Aussicht auf eine höhere Rendite keine oder nur wenige Risiken scheut.
3. Sozialer Druck
Beim sozialen Druck geht es – anders als bei Persönlichkeit, Stimmung oder Emotionen – um äußere Einflüsse. Der soziale Druck kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Trading haben.
Zum sozialen Druck zählen Faktoren wie zum Beispiel Nachrichten, Konkurrenzsituationen oder aber auch Gerüchte rund um den Markt.
4. Kognitive Verzerrungen
Auch kognitive Verzerrungen wirken sich auf das Handelsverhalten aus. Doch was sind kognitive Verzerrungen?
Nun, im Grunde genommen handelt es sich dabei um die Neigung für oder gegen bestimmte Dinge. Dies hat zur Folge, dass sich Trader öfter mal auf das eigene Bauchgefühl verlassen, anstatt rationalen Analysen zu folgen.
Das zeigt sich vor allem dann, wenn Trader mit einem Produkt früher gute Erfolge erzielen, zum Beispiel mit günstigen Aktien, die weniger als 1 Euro kosten, oder hohe Verluste eingefahren haben. Bei positiven Leistungen ist man eher geneigt, den gleichen Weg noch einmal zu gehen.
Bei schlechten Erfahrungen ist es genau das Gegenteil, getreu dem Motto: „Gebranntes Kind scheut das Feuer.“ In diesen Fällen ist der Trader voreingenommen. Man spricht hierbei im Englischen auch von der sogenannten „Bias“.
Wie wirken sich diese Faktoren auf das Trading aus?
Man kann nicht pauschal sagen, welche Faktoren sich wie stark auf das Trading auswirken. Fest steht allerdings, dass einige davon einen größeren Einfluss haben als andere.
Emotionen und Stimmungen können zum Beispiel sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Trading haben. Wie wir bereits beschrieben haben, führt Gier nicht selten zu nachteiligen Ergebnissen. Die Angst dagegen kann sich sogar unter Umständen als positiver Faktor erweisen.
Nämlich dann, wenn man durch die Angst von der Entscheidung abgehalten wird, ein möglicherweise riskantes Geschäft einzugehen.
Auch der soziale Druck kann in beide Richtungen funktionieren, da hierbei externe Aspekte wie Nachrichten oder die Konkurrenz einen Einfluss auf die Trading-Strategie haben können.
Das Gleiche gilt für die Persönlichkeit des Traders, auch wenn dies natürlich kein äußerer Einfluss ist. Ist der Trader von Haus aus vorsichtiger, wird er das Risiko scheuen und möglicherweise konservativer handeln.
Was kann man dagegen tun?
Persönlichkeiten sind, wie sie sind, äußere Einflüsse lassen sich nicht immer abblocken. Doch was kann man als Trader nun konkret tun, um sich dennoch vor den negativen Einflüssen der genannten Faktoren zu schützen?
1. Eigene Persönlichkeit ermitteln
Hierbei handelt es sich um einen der wichtigsten Schritte. Anleger sollten ihre eigene Persönlichkeit und die damit verbundenen Tendenzen genau kennen.
Ein grundlegender Faktor ist dabei die Ehrlichkeit zu sich selbst. Wer sich selbst belügt, wird am Ende auch mit den Konsequenzen leben müssen.
2. Konkrete Pläne entwickeln
Trading ohne Plan? Schlechte Idee! Daher ist ein durchdachter Plan mit Analysen und Expertentipps unabdingbar. Hierfür eignen sich beispielsweise verschiedene Börsensoftwares, die bei Investment Entscheidungen unterstützen.
Zu einem guten Plan gehört auch ein seriöses Risikomanagement, und etwaige Verluste möglichst gering zu halten.
3. Flexibilität an den Tag legen
Trotz aller Pläne ist auch ein gewisses Maß an Flexibilität wichtig. Zum Beispiel dann, wenn es darum geht, auf den Markt und dessen Schwankungen zu reagieren. So sind Broker mit hohem Hebel natürlich spannend, da sie aktives Handeln fordern.
In Ausnahmefällen kann man so auch mal vom eigentlichen Plan abweichen.
4. Akkurate Buchführung
Ein Trading-Tagebuch kann dabei helfen, Gewinne und Verluste nachzuverfolgen und bei Bedarf abzurufen.
Auch lassen sich dadurch vergangene Entscheidungen ableiten und unter Umständen Lehren daraus ziehen. Gerade diejenigen, die häufig traden, profitieren von einem solchen Tagebuch.
5. Zufrieden mit Gewinnen sein
Auch wenn es vielleicht nicht der ganz große Wurf war: Ein Gewinn ist noch immer ein Gewinn!
Man sollte sich daher auch mit kleineren Profiten zufrieden geben und kein Risiko eingehen, indem man an einem vermeintlich „tollen Tag“ noch mehr Positionen eröffnet.
6. Cool Down nach Verlusten
Wer (größere) Verluste eingefahren hat, sollte sich eine Pause gönnen. Ähnlich wie beim Spielen in einem Casino etwa, sollte man nicht versuchen, Verluste sofort wieder auszugleichen.
Eine Pause dient auch dem Zweck der Reflexion, um zu schauen, ob man unterwegs Fehler gemacht hat, die man beim nächsten Trade vermeiden kann.
Zusammenfassung
Unterm Strich spielt die Börsenpsychologie eine wesentliche Rolle. Es gibt verschiedene Faktoren wie Stimmung oder Persönlichkeit, die einen Einfluss auf das Trading haben. Diese Auswirkungen der Psychologie gilt es zu kontrollieren, um die Emotionen beim Trading außen vor zu lassen.
Mit den richtigen Expertentipps kann man traden lernen. So gehören etwa ein Cool Down nach Verlusten, ein Trading-Tagebuch oder aber auch ein konkreter Plan zu den Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Trading.