Advertainment

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Was ist Advertainment?

Advertainment hat sich im Laufe der Jahre als eine effektive Strategie zur Markenförderung etabliert. Dieser Artikel erkundet die Entwicklung, die Anwendungsbereiche und die ethischen sowie rechtlichen Überlegungen, die mit Advertainment verbunden sind.

Techopedia erklärt Advertainment

Advertainment, ein Kofferwort aus den Begriffen “Advertising” (Werbung) und “Entertainment” (Unterhaltung), bezieht sich auf Medieninhalte, die Unterhaltungselemente mit Werbung verknüpfen, um Produkte oder Marken zu bewerben. Diese Technik hat sich von einfachen Produktplatzierungen in Filmen zu einem komplexen Bereich entwickelt, der verschiedene Medienformate umfasst.

Geschichte und Evolution von Advertainment

Die Geschichte des Advertainments ist so faszinierend wie vielschichtig. Von seinen bescheidenen Anfängen in den frühen Tagen des Films hat es sich zu einer hochentwickelten Form der Markenkommunikation entwickelt, die heute zahlreiche Medienplattformen umspannt.

Die Anfänge im Film

Bereits in den 1930er Jahren begannen Unternehmen, die Möglichkeiten des Films zu erkennen, indem sie ihre Produkte in die Handlung integrierten. Ein klassisches Beispiel ist der Einsatz von Lux Seife in den MGM Filmen, die oft in Szenen platziert wurde, in denen Stars sich vorbereiteten, um ihre glamouröse Erscheinung zu unterstreichen. Diese subtilen Integrationen waren die Vorläufer des modernen Advertainments.

Das Radiozeitalter

Mit dem Aufstieg des Radios als Massenmedium in den 1940er Jahren experimentierten Marken wie Pepsi mit gesponserten Sendungen, die nicht nur Produkte bewarben, sondern auch eigens dafür geschriebene Lieder enthielten, die die Marke in unterhaltsamer Weise präsentierten.

Das goldene Zeitalter des Fernsehens

In den 1950er und 60er Jahren erlebte das Fernsehen seinen Aufstieg als Unterhaltungsmedium und Marken waren schnell dabei sich einzubringen. Ein markantes Beispiel hierfür ist die Show „I Love Lucy“, in der regelmäßig Phillip Morris Zigaretten beworben wurden. Diese Produktplatzierungen waren oft nahtlos in die Handlung eingewoben und wurden Teil der Show, ohne die Unterhaltung zu unterbrechen.

Die Entwicklung von Werbeblöcken

Gegen Ende der 1960er Jahre begannen die Fernsehsender, festgelegte Werbezeiten einzuführen, was die Landschaft des Advertainments veränderte. Marken mussten nun kreativer werden, um ihre Produkte innerhalb dieser Blöcke hervorzuheben.

Die digitale Revolution

Mit der Verbreitung des Internets und später der sozialen Medien in den 2000er Jahren begannen Marken, digitale Plattformen für Advertainment zu nutzen. Ein frühes Beispiel ist die „The Man Your Man Could Smell Like“ Kampagne von Old Spice, die sowohl im Fernsehen als auch auf YouTube viral ging und eine neue Ära des interaktiven Advertainments einläutete.

Advertainment in sozialen Medien

Marken wie Coca Cola und Nike nutzen heute soziale Medien, um durch Hashtag Kampagnen oder interaktive Wettbewerbe mit den Konsumenten in Echtzeit zu interagieren. Diese Strategien nutzen die Unterhaltung, um eine tiefere emotionale Verbindung mit der Marke zu schaffen.

Advertainment in der Streaming Ära

Mit dem Aufkommen von Streaming Diensten wie Netflix und Amazon Prime haben sich neue Möglichkeiten für Advertainment ergeben. Beispielsweise hat Netflix mit Marken wie Coca Cola für die Serie „Stranger Things“ zusammengearbeitet, indem sie eine limitierte Edition von Coca Cola Dosen herausbrachten, die im Design der 1980er Jahre gestaltet waren, passend zur Zeit, in der die Serie spielt.

Anwendungsformen von Advertainment

Advertainment hat sich in eine Vielzahl von Anwendungsformen entwickelt, von denen jede darauf abzielt, Markenbotschaften auf unterhaltsame Weise zu vermitteln.

  1. Film und Fernsehen: Advertainment in Film und Fernsehen reicht von subtilen Produktplatzierungen bis hin zu offensichtlicheren Integrationen, bei denen Produkte einen zentralen Teil der Handlung einnehmen, wie bei dem Film “Cast Away”, in dem FedEx eine prominente Rolle spielte.
  2. Advergaming: Ein wachsender Bereich des Advertainments, bei dem Spiele entwickelt werden, die sowohl unterhalten als auch gezielt Werbung machen. Beispiele hierfür sind Videospiele, die reale Markenprodukte in ihre Spielwelten integrieren.
  3. Serielle Werbung: Einige Werbekampagnen nutzen das Format serieller Narration, um durch wiederkehrende Werbespots eine Geschichte zu erzählen und gleichzeitig neue Produkte vorzustellen. Diese Form des Advertainments zielt darauf ab, die Zuschauer durch fortlaufende Handlungsstränge zu binden.

Fazit

Erfolgreiches Advertainment erfordert eine sorgfältige Integration der Werbebotschaften in unterhaltsame Inhalte, die das Publikum tatsächlich sehen möchte. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zu finden, die weder zu aufdringlich wirkt noch die Unterhaltungsqualität beeinträchtigt.

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Benjamin Touati
Tech & Gaming Redakteur
Benjamin Touati
Tech & Gaming Redakteur

Benjamin Touati ist ein vielseitiger Autor mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Games, HR-Tech und Sprachtechnologie. Mit einem akademischen Hintergrund in Linguistik hat er sich ein tiefes Verständnis für Sprache und digitale Kommunikation erarbeitet. Seine Laufbahn umfasst eine breite Palette an Positionen, von der Lehrtätigkeit bis hin zu spezialisierten Rollen in der kreativen Texterstellung. Getrieben von der Leidenschaft für digitale Innovationen, widmet er sich der Konzeption und Bearbeitung aktueller Inhalte in diesem dynamischen Feld.