Bookie (Buchmacher)

Transparenz

Haben Sie schon mal das Wort Buchmacher (engl. Bookie) gehört, wenn es um Sportwetten geht? Aber was genau bedeutet eigentlich Buchmacher?

Im Folgenden wird erklärt, woher das Wort kommt und welche Rolle ein Buchmacher in der Welt des Glücksspiels für die Wettkunden hat.

Was genau ist ein Buchmacher?

Der Begriff Buchmacher, oftmals auch kurz Bookie, ist in Ländern mit einer etablierten legalen Wettindustrie, wie z. B. im Vereinigten Königreich, aber auch Deutschland, seit vielen Jahrzehnten weit verbreitet.

Die Aufgabe eines Buchmachers ist es, die Quoten für ein bestimmtes Sportereignis zu berechnen und anzubieten und Wetten von Kunden anzunehmen, die auf das Ergebnis wetten möchten.

Früher wurden diese Quoten in einem großen Hauptbuch notiert, und alle Wetten wurden auf den Seiten mit unterschiedlichen Preisen verzeichnet.

Die Person also, die diese Transaktionen und Quoten alle in einem großen Buch notiert hat, wurde als Buchmacher bezeichnet.

Zwar gibt es in den Ländern, in denen Einzelpersonen und Unternehmen tätig sind, kein Wettmonopol, aber es ist immer noch möglich, Wetten auf Pferderennbahnen zu platzieren, wo die Wetten in ein großes Buch eingetragen werden.

Der erste offizielle Buchmacher soll schon im 18. Jahrhundert auf der historischen Rennstrecke Newmarket in England sein Geschäft betrieben haben.

Das Wort Bookie auf Deutsch Buchmacher wurde aber erst richtig bekannt, nachdem Wetten außerhalb der Rennbahn im Vereinigten Königreich im Jahr 1960 wieder erlaubt wurden.

Schon ein Jahrhundert vorher war es Buchmachern erlaubt, außerhalb der Rennbahn zu arbeiten.

In den 1960er Jahren dann haben viele Wettbüros in den großen Einkaufsstraßen Großbritanniens ihre Pforten geöffnet, und die Redewendung „zum Buchmacher gehen“ ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen.

Auch wenn es in der digital geprägten Welt des modernen Glücksspiels unwahrscheinlich ist, dass ein Buchmacher ein echtes Buch verwendet, um seine Quoten und abgeschlossenen Wetten aufzuschreiben und zu dokumentieren, ist es unter regelmäßigen Spielern immer noch ein häufig verwendetes Wort.

Was machen Buchmacher also?

Die Aufgabe eines Buchmachers ist es, ein Sportereignis zu analysieren und zu entscheiden, welche Quoten angeboten werden.

Alle lizenzierten Sportwettenanbieter haben ein Team von Mitarbeitern, die darauf spezialisiert sind und komplexe Technologien einsetzen.

So stellen die Unternehmen sicher, dass sie immer die Nase vorn haben.

  • Die Festlegung der Quoten ist ein Prozess der mathematischen Wahrscheinlichkeit.
  • Ein Buchmacher wägt das jeweilige Ereignis ab und entscheidet über die Wahrscheinlichkeit aller möglichen Ergebnisse.
  • Die Wettquoten drücken diese Wahrscheinlichkeit aus.

Hier ein Beispiel: 

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der beiden Mannschaften den Super Bowl gewinnt, liegt bei 100 %.

Die Kunst eines Buchmachers besteht darin, Quoten anzubieten, die etwas über 100 Prozent %. So kann man sicher sein, dass die Sportwette unabhängig vom Sieger immer Gewinn abwirft.

Allerdings reicht es nicht aus, wenn ein Buchmacher nur die Anfangsquoten festlegt. Denn diese variieren je nachdem, wie viel Geld auf die einzelnen Ergebnisse gesetzt wird.

Wenn zum Beispiel beide Teams im Super Bowl zunächst mit einer Quote von 1.91 bewertet werden, aber die meisten Wetten auf eines der beiden Teams abgeschlossen werden, sollten die Quoten entsprechend angepasst werden.

Der Favorit würde dann beispielsweise eine Quote von 1.71 bis 1.67 erhalten, während der Außenseiter mit einer erhöhten Quote von 2.20 bis 2.30 angeboten werden sollte.

Quoten sind für Buchmacher von so großer Bedeutung, dass es mittlerweile spezialisierte Unternehmen gibt, die Quoten für eine Vielzahl von Sportwettkunden anbieten.

Dank ausgeklügelter Algorithmen können die Quoten sofort auf Änderungen des Spielverlaufs reagieren, so dass man noch während des Spiels zu den aktuellsten Quoten wetten kann.

Kurz um, selbst in einer Welt fortschrittlicher digitaler Technologien ist das Wort „Buchmacher“ immer noch im allgemeinen Sprachgebrauch – und die Buchmacherei ist nach wie vor von grundlegender Bedeutung für die Art und Weise, wie Online- und traditionelle Glücksspielanbieter ihr Geschäft betreiben.

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Olga Artyushina
Redakteurin
Olga Artyushina
Redakteurin

Versierte Autorin und Redakteurin mit über 8 Jahren Erfahrung in der Erstellung und Lokalisierung von Inhalten für verschiedenste Bereiche. Bevor sie ihre berufliche Laufbahn begann, studierte Olga Internationale Wirtschaftskommunikation an der Internationalen Hochschule SDI München. Aktuell verfasst, übersetzt und lektoriert Olga verschiedene Textmaterialien zum Thema iGaming, Krypto und Co.