Was ist Cloud Computing?
Beim Cloud Computing handelt es sich um ein Dienstleistungsmodell, das es Kunden der Informationstechnologie (IT) ermöglicht, Rechenressourcen über das Internet zu beziehen.
Zur Darstellung des Internets wird in Netzwerk- und Flussdiagrammen üblicherweise ein Wolken-ähnliches Symbol verwendet.
Es gibt fünf wichtige Merkmale, die eine Cloud-Computing-Umgebung von einer herkömmlichen unterscheidet:
- Self Service – Der Kunde kann Rechenressourcen selbst und nach Bedarf bereitstellen.
- Netzzugang – Ressourcen werden über das Internet bereitgestellt und abgerufen.
- Ressourcenpools – Ressourcen werden zur Deckung des Bedarfs mehrerer Kunden gebündelt.
- Elastizität – Ressourcen können je nach Echtzeitbedarf schnell bereitgestellt oder reduziert werden.
- Gemessene Dienste – Ressourcennutzung kann vom Kunden überwacht und gesteuert werden.
Modelle für den Cloud-Einsatz
Unternehmen stehen verschiedene Optionen für den Einsatz eines Cloud-Computing-Modells zur Verfügung:
- Öffentliche Clouds – ermöglichen den Zugriff auf Ressourcen durch autorisierte Abonnenten.
- Private Clouds – beschränken den Ressourcenzugang auf eine bestimmte Gruppe oder Organisation.
- Community Clouds – ermöglichen die gemeinsame Nutzung von Ressourcen durch zwei oder mehr Organisationen.
- Hybride Clouds – Ressourcen werden von mindestens zwei Cloud-Service-Anbietern bereitgestellt.
Modelle für die Cloud-Bereitstellung
Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten für die Bereitstellung von Cloud Computing:
Software as a Service (SaaS) – SaaS ist die Form des Cloud-Dienstes, mit der die meisten Verbraucher vertraut sind.
Wenn SaaS-Anwendungen in Unternehmen eingesetzt werden, lassen sich die Kosten für den Besitz von Software in der Regel senken, da kein technisches Personal für die Installation, Verwaltung und Wartung der Software benötigt wird.
SaaS-Anwendungen können kostenlos sein oder in Form eines Abonnements erworben werden. Zu den bekanntesten SaaS-Anbietern gehören Google, Salesforce und Microsoft.
Platform as a Service (PaaS) – Der Anbieter verwaltet Backend-Ressourcen für Software, einschließlich Betriebssysteme, Middleware und Datenbanken.
PaaS-Dienste werden zur Steigerung der Entwicklerproduktivität und zur Verkürzung der Markteinführungszeit eingesetzt.
Zu den größten Anbietern gehören Microsoft Azure, Amazon Web Services, Google Cloud, IBM Cloud und Oracle Cloud Infrastructure.
Infrastructure as a Service (IaaS) – Mit IaaS können Kunden virtuell ein Rechenzentrum aufbauen, ohne in die Kapazitätsplanung oder die physische Wartung und Verwaltung des Zentrums investieren zu müssen.
Zu den führenden Anbietern gehören AWS Elastic Compute Cloud, Google Compute Engine und Alibaba Elastic Compute Service.
Cloud Computing einfach erklärt
Die Einführung von Cloud Computing bietet zahlreiche Vorteile, bringt aber auch Herausforderungen mit sich, die bei der Bewertung und Entscheidung über die Nutzung eines Cloud-Dienstes berücksichtigt werden müssen.
Manche halten Cloud Computing für ein Modewort, das von den Marketingabteilungen zu sehr aufgeblasen wurde.
Ein häufiges Argument der Kritiker ist, dass Cloud Computing keinen Erfolg haben kann, weil die Unternehmen dadurch die Kontrolle über ihre Daten verlieren würden.
Ein stark reguliertes Unternehmen wie eine Bank könnte verpflichtet sein, Daten in den Vereinigten Staaten zu speichern.
Dies ist zwar kein unüberwindbares Problem, zeigt aber die Art von Bedenken hinsichtlich der Datensouveränität, die einige Organisationen beim Cloud Computing haben.
Die Geschichte des Cloud Computing
Die dem Cloud Computing zugrunde liegenden Konzepte sind nicht neu.
Bereits 1960 schlugen Forscher die Idee vor, dass die Datenverarbeitung zu einem Versorgungsdienst wie Wasser, Telekommunikation oder Strom wird.
Etwa zur gleichen Zeit half IBM bei der Entwicklung von Strategien zur logischen Segmentierung ihrer Großrechner, so dass sie mehrere Kunden innerhalb desselben Unternehmens bedienen konnten.
Jeder Kunde betrachtete die Mainframe-Ressourcen so, als ob er der einzige Benutzer wäre, während er in Wirklichkeit die Ressourcen mit anderen Usern teilte.
In den späten 1980er Jahren erkannten die Unternehmen, dass sie statt eines teuren Big Iron Mainframes eine Reihe relativ preiswerter Personalcomputer (PCs) kaufen und miteinander vernetzen konnten, die wie eine einzige Maschine funktionierten.
Der Gedanke der Nutzung des Internets zur Verbindung mehrerer verteilter Computersysteme, damit diese gemeinsam an einem einzigen Problem arbeiten können, bildet die Grundlage des Cloud Computing.
Zu den Meilensteinen für den Einsatz von Cloud Computing in Unternehmen gehören:
1999 – Salesforce stellt die Idee der Bereitstellung von Unternehmenssoftware über das Internet vor.
2006 – Amazon führt Amazon Web Services und das Pay-per-Use-Geschäftsmodell ein.
2008 – Google startet seine App Engine als Platform as a Service (PaaS).
2009 – Alibaba baut sein erstes Rechenzentrum.
2010 – Microsoft veröffentlicht Microsoft Azure.
2010 – Rackspace Hosting und NASA bringen OpenStack auf den Markt.
2012 – Oracle kündigt Oracle Cloud an.
2012 – HP stellt HP Converged Cloud vor.
2013 – VMware präsentiert vCloud Hybrid Services.
2022 – Das Marktforschungsunternehmen Gartner prognostiziert, dass die Cloud-Ausgaben bis Ende des Jahres 500 $ Milliarden erreichen werden. SaaS bleibt das größte Marktsegment für öffentliche Cloud-Dienste.