Core-Satellite-Strategie

Transparenz

Beim Investieren des Geldes stellt sich oftmals die Frage, welche Strategie die beste ist. Hier gibt es keine eindeutige Antwort, da jeder Anleger unterschiedliche Prioritäten pflegt und eine andere Risikobereitschaft aufweist.

Die Core-Satellite-Strategie bringt zwei gänzlich unterschiedliche Anlegemethoden zusammen und erfreut sich großer Beliebtheit unter Anlegern weltweit. Erfahren Sie hier, was sich hinter der Core-Satellite-Strategie verbirgt und wie Sie diese Strategie selber anwenden können!

Was ist die Core-Satellite-Strategie?

Die Herangehensweise der Core-Satellite-Strategie ist im Grunde eine ganz einfache, denn das Anlageportfolio setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Auf der einen Seite haben wir die Core-Werte, auf der andere die sogenannten Satelliten.

Diese Strategie gilt als Buy-and-Hold-Strategie, was bedeutet, dass sie auf langfristige Gewinne aus ist. Hier handelt es sich somit nicht um eine kurzfristige Trading-Strategie. Doch wofür stehen diese Begriffe nun? Dazu jetzt mehr!

Core-Werte

Der Kern Ihres Investments besteht in dieser Strategie aus recht risikoarmen und etablierten Investitionen. Hierbei handelt es sich um den größten Teil Ihres Portfolios, der beispielsweise durch ETFs abgedeckt werden kann. In der Regel besteht rund 80 % Ihres Anlageportfolios aus kostengünstigen und langfristig orientierten ETFs.

Hier investieren Sie diversifiziert in zahlreiche Unternehmen und bauen sich ein Portfolio mit langfristigem Wertzuwachs auf. Ein gängiger ETFs ist beispielsweise der MSCI World, der als krisenfest gilt und das Risiko der Investition minimiert. Risikofreudigere Anleger können Ihr Portfolio auch nur aus bis zu 60 % an Core-Werten zusammenstellen.

Satelliten-Werte

Der risikoreichere Teil Ihres Portfolios wird als Satelliten bezeichnet. Das Hauptmerkmal hier ist das größere Risiko, welches mit potenziell höheren Rendite einhergeht. In diese Werte werden normalerweise zwischen 20 und 40 % Ihres Kapitels investiert. Die Anlageklassen sind dabei sehr vielfältig, sodass Sie sich für Investitionen entscheiden können, die in Ihrer Expertise liegen.

Im Falle einer Fehlinvestition federn die Core-Werte die Verluste ab, sodass es nicht zu einem Totalverlust des Investitionskapitals kommt.

So wenden Sie die Strategie an

Um diese Strategie anwenden zu können, gilt es einige Dinge zu beachten und einige Vorkehrungen zu treffen. Hier erfahren Sie Schritt-für-Schritt, wie Sie die Core-Satellite-Strategie anwenden können:

  1. Auswahl des Brokers: Damit Sie eine Investmentstrategie anwenden können, die auf Aktien oder ETFs basiert, gilt es zunächst einen Broker ausfindig zu machen. Beste Handelsplattformen bieten eine Vielfalt an unterschiedlichen Investmentoptionen an.

  2. Risikobereitschaft ermitteln: Finden Sie zunächst für sich heraus, wie hoch Ihre Risikobereitschaft ist. Sind Sie eher risikoavers, könnte sich eine 80/20-Zusammensetzung als richtiger Ansatz erweisen. Sind Sie jedoch eher risikoaffin, könnte auch ein 60/40-Ansatz die richtige Wahl für Sie sein.

  3. Core-Werte ermitteln: Legen Sie fest, aus welchen Werten Ihr Anlagekern besteht. Hier handelt es sich um den Großteil Ihres Investments.

  4. Satelliten auswählen: Legen Sie fest, auf welche Satelliten Sie setzen. Diese Werte bringen ein größeres Risiko, aber dafür auch eine höhere Rendite mit sich.

  5. Überprüfung: Überprüfen Sie die Auswahl Ihrer Werte und vergewissern Sie sich, dass Sie mit der Auswahl zufrieden sind.

  6. Ausführung der Order: Platzieren Sie die Order. Entweder als Einmalkauf oder als Sparplan.

Die richtigen Core- und Satelliten-Werte ausfindig machen

Nun kommen wir zur Frage aller Fragen: Wie wähle ich die richtige Core- und Satelliten-Werte aus? Die Antwort auf diese Frage kann nicht universell gegeben werden, da jeder Anleger unterschiedliche Sichtweisen auf Risiko und Rendite hat, jedoch gibt es Richtwerte, die die Auswahl erleichtern können.

Der Kern des Investments sollte aus diversifizierten Aktienindizes bestehen und in der Vergangenheit sehr stabil gewesen sein. Breit gestreute ETFs, wie der MSCI World bieten sich hier gut an. Wenn Ihnen der MSCI World aufgrund der starken Neigung zum US-Markt zu riskant erscheint, gibt es auch All-World-ETFs und ETFs, die sich nur auf Europa beziehen. Wählen Sie hier einen ETF aus, der Ihre Anlageinteressen widerspiegelt.

Zudem kann eine Mischung aus verschiedenen Anlageklassen, wie ETFs, Anleihen und Immobilien ebenfalls eine gute Strategie darstellen.

Nachdem Sie den Kern ausfindig gemacht haben, geht es an die Wahl der Satelliten-Werte. Auch hier können Sie ETFs auswählen, die etwas offensiver aufgestellt und auf höhere Renditen abzielen. Es ist aber auch gängig, auf Einzelaktien und Kryptowährungen zu setzen. Gerade die Kryptowährungen sind sehr volatil und können neben großen Wachstum auch zum Totalverlust führen. Hier sollten Sie Ihre Risikobereitschaft ermitteln und anhand dieser entscheiden, ob die Renditechancen es wert sind.

Fallstricke der Core-Satellite-Strategie

Wie bei jeder Anlagestrategie gibt es auch bei der Core-Satellite-Strategie einige Fehlerquellen, die es zu vermeiden gilt. Hier haben wir Ihnen diese kurz zusammengefasst:

  • Vorsicht bei der Wahl der Werte: Die Auswahl der Core- und Satelliten-Werte spielt eine entscheidende Rolle im Investment. Wählen Sie die Werte mit Bedacht aus und analysieren Sie die Kursentwicklungen in der Vergangenheit.
  • Emotionen kontrollieren: Werden Sie nicht gierig oder versuchen Sie nicht, Kursverluste mit riskanten Investitionen wieder aufzufangen. Vertrauen Sie Ihrer Auswahl an Werten und bleiben Sie Ihrem Sparplan treu.
  • Core-Werte kontrollieren: Zwar handelt es sich bei dem Core und stabile Investitionen, jedoch bedeutet dies nicht, dass diese immer auch an Wert gewinnen und von jedem Risiko bereit sind. Behalten Sie die Werte im Blick und ändern Sie sie gegebenenfalls.

Vorteile und Nachteile der Core-Satellite-Strategie

Hier sind einige Vor- und Nachteile der Strategie, die Sie auf jeden Fall im Blick behalten sollten:

Vorteile

  • Stabilität durch Core-Werte
  • Höhere Renditechancen durch Satelliten
  • Flexible Anpassung an Risikoprofil
  • Schutz vor Totalverlust
  • Langfristige Ausrichtung

Nachteile

  • Zeitaufwand für regelmäßige Kontrolle
  • Risiko durch emotionale Anpassungen
  • Potenzielle Verluste bei Satelliten
  • Schwierige Auswahl von Werten

Fazit

Bei der Core-Satellite-Strategie handelt es sich um eine spannende und erprobte Anlagestrategie, bei der Sie einen Großteil des Kapitals in stabile Werte investieren, während ein kleinerer Teil in sogenannten Satelliten investiert wird, die höhere Rendite bringen.

Der Core sollte breit gestreut sein, um Risiken zu minimieren und auch die Auswahl der Satellites sollte mit Bedacht stattfinden. Neben Vorteilen wie höheren Renditechancen und Stabilität durch Core-Werte gibt es auch Nachteile, wie den höheren Zeitaufwand.

Alles in allem handelt es sich um eine attraktive Anlagestrategie, die sich über die Jahre hinweg bewiesen hat.

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Benjamin Touati
Tech & Gaming Redakteur
Benjamin Touati
Tech & Gaming Redakteur

Benjamin Touati ist ein vielseitiger Autor mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Games, HR-Tech und Sprachtechnologie. Mit einem akademischen Hintergrund in Linguistik hat er sich ein tiefes Verständnis für Sprache und digitale Kommunikation erarbeitet. Seine Laufbahn umfasst eine breite Palette an Positionen, von der Lehrtätigkeit bis hin zu spezialisierten Rollen in der kreativen Texterstellung. Getrieben von der Leidenschaft für digitale Innovationen, widmet er sich der Konzeption und Bearbeitung aktueller Inhalte in diesem dynamischen Feld.