Short-ETFs

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Was sind Short-ETFs?

ETFs, sogenannte Exchange Traded Funds (börsengehandelte Fonds), haben in den letzten Jahren immens an Beliebtheit unter deutschen Privatanlegern gewonnen., haben in den letzten Jahren immens an Beliebtheit unter deutschen Privatanlegern gewonnen. Sie bieten Anlegern die Chance, mit einem Klick in ein breites Aktien-Portfolio zu investieren, das bei moderatem Risiko mit dem Markt wächst.

Eine Sonderform des ETFs, der Short-ETF, verspricht Anlegern zudem, auch in turbulenten Marktphasen Gewinne erzielen zu können. Wir erklären Ihnen, worum es sich bei Short-ETFs handelt, wie sie funktionieren und ob sie auch für Ihr Portfolio interessant sind.

Techopedia erklärt Short-ETFs

Short-ETFs, oft auch als Inverse ETFs bezeichnet, sind eine Untergattung der ETFs. Herkömmliche ETFs zielen darauf ab, einen ihnen zugrunde liegenden Indexes nachzubilden.

Sprich: Umfasst ein ETF 100 verschiedene Wertpapiere, bildet er im Idealfall den kombinierten Verlauf dieser 100 Wertpapiere detailgetreu nach. Steigt ihr Wert, steigt auch der Wert des ETFs. Fällt ihr Wert, fällt auch der Wert des ETFs. Short-ETFs bzw. Inverse-ETFs sind das genaue Gegenteil eines herkömmlichen ETFs.

Ein Short-ETF zielt darauf ab, den Gegensatz des ihm zugrunde liegenden Indexes nachzubilden. Nehmen wir einmal an, der Short-ETF nimmt den gleichen Pool von 100 Aktien zur Grundlage wie der oben beschriebene, herkömmliche ETF. Steigt der Kurs dieser Wertpapiere, sinkt der Kurs des Short-ETFs. Sinkt der Kurs dieser Wertpapiere, steigt der Kurs des Short-ETFs. Damit stellt eine Investition in einen Inverse ETF eine Wette gegen den Aktienmarkt dar, woher auch der “Short”-Begriff rührt.

Wie funktioniert ein Short-ETF?

Die Funktionsweise von Short-ETFs unterscheidet sich in einigen Punkten von der gewohnten Funktionsweise herkömmlicher ETFs. Statt in die Wertpapiere selbst, investiert ein Short-ETF erst einmal in Futures oder Optionen besagter Wertpapiere. Dies erlaubt ihm überhaupt erst, den gegensätzlichen Verlauf eines Aktienpools darzustellen.

Ein normaler Short-ETF bildet den Markt in umgekehrter Richtung ab. Steigen die Kurse der zugrunde liegenden Aktien um 1 %, fällt der Short-ETF um 1 %. Allerdings sollten Anleger dabei beachten, dass ein Short-ETF in der Praxis nicht in der Lage ist, seinen Basiswert exakt nachzubilden. Hierbei spricht man von einer Pfadabhängigkeit, die daraus resultiert, dass ein Inverse-ETF täglich neu berechnet wird.

Darüber hinaus gibt es Leveraged-Short-ETFs, die Kursveränderungen durch den Einsatz von Hebeln verstärkt nachbilden. Hat ein Inverse-ETF einen Hebel von 2x, fällt er beim gleichen Szenario um 2 %, statt nur um 1 %. Gehebelte ETFs gibt es auch mit höheren Hebeln; das Risiko liegt auf der Hand. Setzen Sie mit einem gehebelten ETF erfolgreich auf fallende Kurse, winken große Gewinne. Geht Ihre Wette nicht auf, werden allerdings auch Ihre Verluste gehebelt.

Nicht nur die technische Realisierung ist bei Short-ETFs anders als bei herkömmlichen ETFs. Auch die Investition selbst erfolgt unter anderen Gesichtspunkten. Während herkömmliche ETFs nämlich eine langfristige Investition darstellen, sind Inverse-ETFs eher eine kurzfristige Wette. Denn: Bei der Anlage in Wertpapieren gehen Sie davon aus, dass der Markt langfristig immer steigt. Deshalb ist es sinnvoll, bei ETFs einen langen Anlagehorizont zu haben.

Wetten Sie aber mit einem Short-ETF gegen den Markt, werden Sie langfristig mit großer Wahrscheinlichkeit verlieren. Deshalb nutzen Anleger Short-ETFs ausschließlich, um kurzfristig während einer Rezession von fallenden Kursen zu profitieren.

Vor- und Nachteile von Short-ETFs

Short-ETFs können ein spannender Zusatz für Ihr ETF-Portfolio sein. Die folgenden Vor- und Nachteile sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie eine Investition in einen Inverse-ETF in Betracht ziehen:

Vorteile

  • Profit aus fallenden Kursen:
    Short-ETFs geben Ihnen die Chance, aus fallenden Aktienkursen zu profitieren, ohne dabei dieselben Risiken von Futures und Optionen zu bergen.
  • Zugänglichkeit:
    Short-ETFs sind zwar komplexer als herkömmliche ETFs, aber deutlich einfacher zu verstehen und zu kaufen als Futures und Optionen und sind damit auch für Neulinge geeignet.
  • Risikomanagement:
    Short-ETFs können eine tolle Möglichkeit sein, Ihr herkömmliches ETF-Portfolio vor starken Verlusten bei fallenden Märkten abzusichern.

Nachteile

  • Spekulative Anlage:
    Gegen den Aktienmarkt zu wetten, gilt als riskanter als auf den Markt zu setzen. Das gilt vor allem für mittel- und langfristige Investitionen. Die mittlere Haltungsdauer von Short-ETFs ist dadurch deutlich kürzer.
  • Keine passive Anlage:
    ETFs zeichnen sich durch ihre Eignung als passive Anlage aus. Short-ETFs müssen dagegen deutlich aktiver verwaltet werden und eignen sich somit nicht für ein passives ETF-Portfolio.
  • Pfadabhängigkeit:
    Short-ETFs werden auf täglicher Basis berechnet, was zur Folge hat, dass sie ihren Basiswert in der Praxis nicht ganz genau darstellen. Mittel- und langfristig kann das zu großen Diskrepanzen führen.
  • Verwaltungsgebühren:
    Im Vergleich zu herkömmlichen ETFs müssen Sie bei Short-ETFs mit deutlich höheren Verwaltungsgebühren und Transaktionskosten rechnen.

Ist es sinnvoll, in Short-ETFs zu investieren?

Short-ETFs können eine spannende Option für Ihr Portfolio darstellen, sofern Sie diese richtig anwenden. Inverse-ETFs sind im Grunde das genaue Gegenteil von herkömmlichen ETFs und können deshalb nicht ohne Weiteres in ein passives ETF-Portfolio eingebaut werden. Sie müssen gezielt gekauft, aktiv beobachtet werden und sind in der Praxis etwas komplexer zu verstehen.

Sinnvoll ist eine Investition in Short-ETFs dann, wenn Sie auf einen Bärenmarkt bzw. eine Rezession wetten. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, über Short-ETFs aus fallenden Kursen Profit zu schlagen. In einem bereits bestehenden Portfolio ist der Einsatz von Short-ETFs zudem auch zur Risikominderung sinnvoll. Setzen Sie neben herkömmlichen ETFs auch auf Short-ETFs, dämmen Sie Ihre Verluste bei fallenden Kursen ein.

Fazit

Short-ETFs stellen eine Sonderform der ETFs dar. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie den gegensätzlichen Verlauf ihres Basiswertes nachbilden. Damit sind sie ein nützliches Werkzeug, um auf fallende Aktienkurse zu wetten. Anleger sollten sich allerdings auch der Risiken von Short-ETFs bewusst sein. Deren Nutzung geht nämlich mit einem erhöhten Verlustrisiko, mehr Komplexität und höheren Gebühren einher.

FAQ

Was sind Short-ETFs?

Sind Short-ETFs risikoreich?

Wie funktionieren Short-ETFs?

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Benjamin Touati
Tech & Gaming Redakteur
Benjamin Touati
Tech & Gaming Redakteur

Benjamin Touati ist ein vielseitiger Autor mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Games, HR-Tech und Sprachtechnologie. Mit einem akademischen Hintergrund in Linguistik hat er sich ein tiefes Verständnis für Sprache und digitale Kommunikation erarbeitet. Seine Laufbahn umfasst eine breite Palette an Positionen, von der Lehrtätigkeit bis hin zu spezialisierten Rollen in der kreativen Texterstellung. Getrieben von der Leidenschaft für digitale Innovationen, widmet er sich der Konzeption und Bearbeitung aktueller Inhalte in diesem dynamischen Feld.