Solana (SOL) ist ein beliebtes L1-Blockchain-Netzwerk, das Ethereum die Vorherrschaft im Bereich der Smart-Contract-Plattformen am ehesten streitig machen könnte.
In den letzten Jahren hat die SOL-Kryptowährung Millionen von Anlegern und Inhabern angezogen, die nun von der Staking-Funktion zum Erwirtschaften von Renditen auf ihre ungenutzten Token profitieren können.
Viel wichtiger ist jedoch, dass die Token-Inhaber durch das Staking zur Sicherheit und Dezentralisierung von Solana beitragen können.
Wie kann man Solana-Token staken? In dieser Anleitung erfahren Sie alles Wissenswerte über das Solana-Staking, die Anforderungen an Validatoren, verschiedene SOL-Staking-Methoden und vieles mehr.
Wichtigste Erkenntnisse
- Staking ist ein entscheidender Prozess für die Sicherheit einer PoS-Blockchain.
- Die Staking-Rendite von Solana lag im April 2024 bei etwa 7 % APY.
- Nicht delegierte SOL-Token müssen vor der Auszahlung eine Abkühlungsphase durchlaufen.
- Zu den Staking-Methoden bei Solana gehören Solo-Stacking, Delegierung und Liquid Staking.
- Die wichtigsten Risiken beim Solana-Staking sind Slashing, Börsenausfall, technische Schwierigkeiten und Fehler im Smart Contract.
Was ist Solana-Staking?
Beim Solana-Staking handelt es sich um das Sperren von SOL-Token zur Teilnahme am Konsensprozess des Netzwerks. SOL-Staker erhalten für ihren Beitrag eine Staking-Belohnung.
Wie bei Ethereum kommt auch bei Solana der Proof-of-Stake-Konsensmechanismus zum Einsatz, bei dem sich Netzwerkvalidatoren zur Überprüfung von Transaktionen, Erstellung neuer Blöcke und Aufrechterhaltung des Ledger-Status zusammenschließen.
Um ein Validator zu werden, muss man SOL-Token als Sicherheit hinterlegen (oder staken).
Interessierte Parteien können entweder im Alleingang einen eigenen Validator-Knoten betreiben oder ihre SOL-Token an bestehende Validatoren delegieren.
Zum Thema: Solana Prognose 2024 – Wie entwickelt sich SOL?
Wie funktioniert Solana-Staking?
SOL ist die eigene Kryptowährung von Solana. Der Token wird in erster Linie für die Zahlung von Gasgebühren und das Staking verwendet.
Das Staking ist ein zentraler Prozess für die Sicherheit einer PoS-Blockchain. Je höher die Gesamtsumme der Stakes im Netzwerk und je breiter die Gruppe der Validatoren ist, desto schwieriger wird es für böswillige Akteure, eine Attacke auf die PoS-Blockchain zu koordinieren.
Damit ein Angreifer erfolgreich die Kontrolle über ein Blockchain-Netzwerk erlangen kann, muss er über genügend Anteile verfügen, um Transaktionen und Kontostände zu verändern.
Wenn also der Gesamtbetrag der Stakes im Netzwerk hoch ist, wird ein Angriff auf die Blockchain wirtschaftlich unrentabel und unprofitabel. Das ist der wahre Sinn von Solana-Staking.
Wie verdienen Solana-Staker Belohnungen?
Solana-Validatoren verdienen Block Rewards für die Teilnahme am Konsens. Ihre Aufgabe ist die Überprüfung von neu vorgeschlagenen Blöcken.
Block-Belohnungen werden an alle Validatoren verteilt, die erfolgreich über die zur Solana-Blockchain hinzugefügten Blöcke abstimmen.
Ist der Validator der Blockproposer (auch Leader genannt), kann er für jeden neuen Block Transaktions- und Speichergebühren erhalten.
Nutzer, die keinen Validator-Knoten betreiben und warten wollen, können ihre SOL-Token einfach an bestehende Validatoren delegieren und passiv Rewards verdienen.
Mit Stand vom 24. April 2024 lagen die aktuellen Renditen bei etwa 7 % des Jahresertrags (engl. annual percentage yield, APY).
Staking-Anforderungen auf Solana
Jeder kann ein Validator auf Solana werden und seine Token staken.
Im Gegensatz zu Ethereum, bei dem eine Mindesteinlage von 32 ETH für den Betrieb eines Validator-Knotens erforderlich ist, gibt es bei Solana keine solche minimale Stake-Anforderung.
Zur Teilnahme am Konsensverfahren benötigen Validatoren ein Stimmkonto mit einer „mietfreien Reserve“ von 0,02685864 SOL.
Für die Stimmabgabe muss der Validator für jeden Block eine Abstimmungstransaktion senden, was bis zu 1,1 SOL pro Tag kosten kann.
Laut Solana Labs gibt es folgende Hardware-Empfehlungen für den Betrieb eines Validator-Knotens auf Solana:
– 2,8 GHz Basistaktrate oder schneller
– Unterstützung für SHA-Erweiterungsbefehle
– AMD Gen 3 oder neuer
– Intel Ice Lake oder neuer
– Unterstützung für AVX2-Befehle
– Unterstützung für AVX512f ist hilfreich
– ECC-Speicher (Error Correction Code) empfohlen
– Motherboard mit 512 GB Kapazität empfohlen
– Konten: 500 GB oder größer. Hohe TBW (Total Bytes Written)
– Ledger: 1 TB oder größer. Hohe TBW empfohlen
– OS: (Optional) 500 GB oder größer. SATA OK
– Das Betriebssystem kann auf der Ledger-Festplatte installiert werden, Tests haben jedoch gezeigt, dass die Leistung besser ist, wenn das Ledger auf einer eigenen Festplatte gespeichert wird.
– Konten und Ledger können auf derselben Festplatte gespeichert werden, was jedoch aufgrund der hohen IOPS nicht empfohlen wird.
– Die SSDs der Serien 970 und 980 Pro von Samsung sind in der Validator-Community sehr beliebt.
– Die Betreiber in der Validator-Community verwenden derzeit keine GPUs
Kann man mit seinem PC SOL staken und ein Solana-Validator werden?
Nach Angaben von Solana Labs können User die Validator-Knoten mit ihren PCs betreiben, sofern ihre Heimcomputer und Netzwerke die oben genannten Hardware-Voraussetzungen erfüllen.
Die Validatoren müssen sicherstellen, dass sie über eine zuverlässige, schnelle Internetverbindung, Kenntnisse über das Linux-Terminal sowie Computerprozesse, Erfahrung mit dem Formatieren und Mounten von Laufwerken und die Fähigkeit verfügen, rasch auf Validatorenfragen zu reagieren.
Validatoren müssen auch in den Bereichen Marketing und Kommunikation versiert sein, um Teilnehmer zu gewinnen und den Anforderungen des Kundensupports gerecht zu werden.
Laut Solana Labs können Nutzer die Solana-Validatoren auch auf einer Cloud-Computing-Plattform betreiben. Solana Labs fügte jedoch hinzu, dass dies auf lange Sicht möglicherweise nicht kosteneffizient ist.
Der einfachste Weg für das SOL-Staking
Wer keine Lust hat, sich mit der Verwaltung eines Validator-Knotens herumzuschlagen und sich immer noch fragt, wie man Solana staken kann, findet hier eine Lösung.
Der einfachste Weg, Solana zu staken, ist die Delegierung von SOL-Token an bestehende Validatoren.
Delegierung bedeutet, dass man einige oder alle SOL-Token an einen oder mehrere bestimmte Validatoren überträgt.
Durch das Delegieren erhält der Validator weder die Kontrolle noch das Eigentum an den Token. Man kann sich jederzeit dafür entscheiden, seine gestakten Token zurückzunehmen.
Mehr über die Validatoren des Solana-Netzwerks und ihre Leistungskennzahlen erfahren Sie auf von der Community betriebenen Websites wie Solanabeach.io und Validators.app.
Zu beachten: Validatoren verlangen für die Bereitstellung von Staking-Diensten eine Provision.
So kann man Solana staken
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie man SOL-Token durch Delegierung staken kann.
Staking über selbstverwahrte Wallets
Um eigene SOL-Token staken zu können, benötigt man ein Solana-kompatibles Krypto-Wallet, das Staking unterstützt.
Außerdem muss ein Stake-Konto eingerichtet werden, mit dem man seine Token an Validatoren im Solana-Netzwerk delegieren kann.
Ein Stake-Konto hat eine eindeutige Adresse. Die Verwaltung des Stake-Kontos erfolgt über das Krypto-Wallet. Die Anzahl der Stake-Konten ist unbegrenzt.
Sobald das Stake-Konto eingerichtet ist, kann man seine SOL-Token an Validatoren der eigenen Wahl delegieren.
Ein einzelnes Stake-Konto kann immer nur an einen Validator delegiert werden.
Wenn man verschiedene Validatoren beauftragen möchte, muss man seine Token auf mehrere Stake-Konten aufteilen.
Staking über verwahrte Wallets oder CEX-Konten
Mehrere zentralisierte Kryptobörsen (engl. Centralized Crypto Exchange, CEX), darunter Binance und Coinbase, bieten Kontoinhabern die Möglichkeit, ihre SOL-Token zu staken.
Dieser Prozess ist unkompliziert und erfordert nur wenige Schritte beim Staking von Solana-Token. Dabei bedarf es keiner Übertragung der SOL-Token aus den Konten der Nutzer, ebenso wie keiner Erstellung von Stake-Konten.
Beim verwahrten Staking können die User jedoch dem Risiko eines Börsenausfalls ausgesetzt sein, wenn diese plötzlich nicht mehr verfügbar ist, Konkurs anmeldet oder gesperrt wird.
Liquid Staking
Beim Liquid Staking erhält der Staker einen Quittungstoken, der in dezentralen Anwendungen (DApps) verwendet werden kann. Liquid Staking löst das Problem der Illiquidität, das durch das Sperren von Krypto-Token während des Staking-Prozesses entsteht.
User, die ihre SOL-Token in selbstverwahrten Krypto-Wallets halten, können die von DApps wie Marinade, Jito und Blaze angebotenen Liquid Staking-Services nutzen.
Faktoren, die bei der Wahl einer Staking-Methode zu berücksichtigen sind
SOL-Inhaber haben drei Möglichkeiten, ihre SOL-Token zu staken:
- Solo-Staking durch Betreiben eines Validator-Knotens;
- Staking über Delegierung mit einem selbstverwalteten Krypto-Wallet;
- Staking durch Delegierung über eine CEX.
Bei der Auswahl einer Staking-Methode für SOL sollte man die folgenden Faktoren berücksichtigen:
Gestakte SOL abheben
Angenommen, man hat ein einzelnes Stake-Konto mit 1.000 SOL-Token, die an einen Validator delegiert wurden.
Im Folgenden wird erläutert, wie man seine übertragenen SOL-Token abheben kann:
Entdelegierung
Man kann die Stake-Delegierung über die Wallet-Schnittstelle deaktivieren.Statusänderung
Auf dem Stake-Konto wird angezeigt, dass es „deaktiviert“ ist. Gestakte Token, die nicht delegiert wurden, sind nicht verfügbar. Neue nicht delegierte Token werden zunächst als „deaktivierend“ oder „abkühlend“ betrachtet.Abkühlungszeit
Gestakte Token ändern ihren Status zu Beginn einer neuen Epoche. Eine Epoche ist etwa zwei Tage lang. Sobald der Status Ihres Stake-Kontos „inaktiv“ oder „nicht delegiert“ wird, verdienen die gestakten Token keine Belohnungen mehr und können delegiert werden.Abhebung
Nun kann man über die Wallet-Schnittstelle Token von seinem Stake-Konto auf sein Hauptwallet-Konto abheben.
User können die Wallet-Schnittstelle namens „Split“ zum Reduzieren ihres delegierten Einsatzbetrages nutzen, ohne das gesamte gestakte Guthaben zu deaktivieren.
Zu beachten: Das Solana-Protokoll hat eine Obergrenze für die Höhe des Gesamteinsatzes, der in einer einzigen Epoche im ganzen Netzwerk seinen Status ändern kann.
Nach Angaben von Solana Labs können in einer Epoche nicht mehr als 25 % des gesamten aktiven Einsatzes im Netzwerk aktiviert oder deaktiviert werden.
Solana-Staking: Vorteile und Risiken
Vorteile
- Passives Einkommen: Mit dem Staking von SOL kann man Belohnungen in Form von zusätzlichen SOL-Token verdienen und so ein passives Einkommen erzielen.
- Teilnahme am Netzwerk: Durch das Staking von SOL tragen die Nutzer aktiv zur Sicherheit und Dezentralisierung des Solana-Netzwerks bei.
- Airdrops: Solana-Staker können für verschiedene Solana-basierte Airdrops in Frage kommen.
Risiken
- Geldverlust: Beim Staking werden SOL-Token gesperrt, die aufgrund von technischen Fehlern, Sicherheitsverletzungen oder Slashing-Strafen für Fehlverhalten der Validatoren vom Verlust bedroht sein können.
- Technische Herausforderungen: Die Einrichtung und Wartung eines Validator-Knotens erfordert technisches Fachwissen und kann mit komplexen Aufgaben wie Hardware-Wartung, Software-Updates und Netzwerküberwachung verbunden sein.
- Marktvolatilität: Der Wert von SOL-Token und Staking-Belohnungen kann aufgrund der Marktbedingungen schwanken, was die Gesamtrentabilität von Staking-Aktivitäten beeinträchtigt.
- Risiko eines Börsenausfalls: Token-Inhaber, die ihre Einsätze über eine CEX getätigt haben, sind dem Risiko ausgesetzt, die gestakten Token zu verlieren, sollte die Börse zusammenbrechen, Konkurs anmelden, gehackt oder verboten werden.
Fazit
Solana-Staking bietet SOL-Inhabern die Möglichkeit, passiv Rendite zu erzielen und gleichzeitig zur Sicherheit und Dezentralisierung des Netzwerks beizutragen.
Es ist jedoch wichtig, dass die Nutzer den Staking-Prozess, die damit verbundenen Risiken sowie die Faktoren, die bei der Wahl einer Staking-Methode zu berücksichtigen sind, verstehen.