Wer am Kryptomarkt tätig ist und in die digitalen Währungen investiert, sollte unbedingt wissen, wie man Kryptowährungen versteuert. Wir zeigen im Artikel, was Sie für die Steuererklärung unbedingt beachten sollten und wie Sie typische Fehler vermeiden.
So werden Bitcoin und Co richtig versteuert
Die Besteuerung von Kryptowährungen ist unkomplizierter, als viele denken. In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Krypto Gewinne versteuern und wie die aktuelle rechtliche Situation diesbezüglich aussieht.
Steuererklärung
Da Gewinne aus Kryptowährungen nicht als Kapitalerträge anerkannt sind, werden diese in der Steuererklärung als Einkommen aus privaten Veräußerungsgeschäften angegeben. Demnach unterliegen diese der Einkommensteuer. Sie müssen alle realisierten Gewinne und Verluste in einem Steuerjahr berücksichtigen, um das zu versteuernde Einkommen zu berechnen. Unrealisierte Gewinne und Verluste von offenen Krypto-Positionen hingegen werden nicht berücksichtigt.
Rechtslage
Die Besteuerung von Kryptowährungen ist nach § 23 EStG rechtlich in Deutschland eindeutig geklärt. Neben der Einordnung der Verkäufe von digitalen Währungen als private Veräußerungsgeschäfte gibt es geregelte Freigrenzen. Seit dem 01.01.2024 beträgt die Freigrenze für Gewinne aus dem Kryptohandel 1.000 €, zuvor lag diese bei 600 €. Staking Einnahmen hingegen haben eine Freigrenze von 256 €.
Wann sind Krypto Gewinne steuerfrei?
Krypto Gewinne sind steuerfrei, wenn diese unter den Freigrenzen liegen oder aber nach einer Spekulationsfrist von einem Jahr verkauft werden. Falls diese beiden Kriterien nicht vorliegen, können Sie die Besteuerung von Kryptowährungen nicht umgehen. Deshalb ist es wichtig, alle Transaktionen detailliert aufzuzeichnen, um diese für die Steuern nachzuweisen.
Spekulationsfrist – Dann fallen Steuern auf Kryptowährungen an
Die Spekulationsfrist beträgt in Deutschland ein Jahr. Somit können Anleger Kryptowährungen nach einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei verkaufen. Wir zeigen, wie Sie dies richtig dokumentieren.
First-in-first-out Methode (FIFO)
Bei der FIFO Methode wird in der Besteuerung von Kryptowährungen davon ausgegangen, dass bei einem Verkauft die am längsten gehaltenen Tokens verkauft werden. Die Tokens, die als Erstes gekauft wurden, werden demnach im Falle eines Verkaufs auch als erstes verkauft.
Last-in-first-out Methode (LIFO)
Mit der LIFO Methode wird davon ausgegangen, dass die zuletzt gekauften Tokens bei einem Verkauf zuerst verkauft werden. Demnach können Sie mit dieser Methode von der Spekulationsfrist profitieren, wenn Sie nur einen Teil der Tokens länger als ein Jahr halten.
Freigrenzen
Seit dem 01.01.2024 wurde die Freigrenze für Gewinne mit Kryptowährungen von 600 € auf 1.000 € erhöht. Dahingegen gilt eine Freigrenze von 256 € für Einnahmen aus dem Staking.
Werden Krypto Gewinne wie Aktien versteuert?
Obwohl man meinen könnte, dass Krypto Gewinne wie Aktien versteuert werden, ist dies nicht der Fall. Im Gegensatz zu Gewinnen aus Aktien werden Gewinne aus Kryptowährungen nicht als Kapitalerträge besteuert, sondern als Einkommen aus privaten Veräußerungsgeschäften. Demnach gilt der private Einkommenssteuersatz und Verluste können mit Gewinnen verrechnet werden.
Wie viele Steuern zahlt man auf Kryptowährungen in Deutschland?
Da Gewinne aus Kryptowährungen mit der Einkommenssteuer besteuert werden, kann die Höhe der Steuern je nach Gesamteinkommen zwischen 0 % und 45 % liegen. Falls das Gesamteinkommen unter 10.908 € im Jahr liegt, fallen grundsätzlich keine Steuern an. Zusätzlich gilt eine Freigrenze für Gewinne aus Kryptowährungen von 1.000 € seit 2024.
Steuersatz | Einkommen unverheiratet | Einkommen verheiratet |
0 % | Bis zu 10.908 € | Bis zu 21.816 € |
14 % – 24 % | 10.909 € – 15.999 € | 21.817 € – 31.998 € |
24 % – 42 % | 16.000 € – 62.809 € | 31.999 € – 125.618 € |
42 % | 62.810 € – 277.825 € | 125.619 € – 555.650 € |
45 % | Mehr als 277.825 € | Mehr als 555.650 € |
Sind Gewinne mit Krypto nicht anonym?
Obwohl Gewinne mit Kryptowährungen anonym sein können, fallen dennoch Steuern an. Deshalb sollten Sie Ihre Transaktionen auch mit einer anonymen Wallet sorgfältig dokumentieren. Spätestens, wenn Sie eine Auszahlung in Euro vornehmen, sind die Zahlungen nicht mehr anonym. Mit der proaktiven und sorgfältigen Dokumentation vermeiden Sie spätere Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt.
Was gilt steuerlich bei Krypto Mining?
Beim Mining ist es wichtig, zwischen privater und gewerblicher Tätigkeit zu unterscheiden. Falls Sie das Mining gewerblich betreiben, fallen entsprechend gewerbliche Steuern an. Wird das Mining hingegen privat durchgeführt, werden die daraus erhaltenen Kryptowährungen erst zum Zeitpunkt der Veräußerung besteuert sowie insgesamt in die Gewinne und Verluste aus privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet.
Fazit
Beim Investieren in Krypto ist es notwendig zu wissen, wie man Kryptowährungen bei der Steuererklärung angibt. Letztlich ist eine transparente Dokumentation der Schlüssel zur richtigen Besteuerung. Denn im Gegensatz zu Aktien können Sie bei Kryptowährungen Gewinne mit Verlusten auch für private Investitionen gegenrechnen. Letztlich werden die Gewinne als private Veräußerungsgeschäfte in der Steuererklärung angegeben.
FAQ
Muss man Gewinne mit Krypto Coins steuerlich melden?
Wie hoch ist die Steuer auf Krypto Gewinne?
Kann man die Steuer auf Kryptowährungen umgehen?
Wann ist der Handel mit Kryptos eine gewerbliche Tätigkeit?