Humane prüft angeblich einen Verkauf an HP für 1 Milliarde Dollar, da das Unternehmen mit einem Problem mit seinem AI-Pin-Ladegerät zu kämpfen hat.
Quellen der New York Times behaupten, dass Humane etwa eine Woche nach dem Debüt seines AI-Wearables, das schlechte Kritiken erhielt, Gespräche mit HP über ein Geschäft aufgenommen habe.
Das Unternehmen soll auch weniger Einheiten verkauft haben als erwartet. Während Humane für dieses Jahr 100.000 Verkäufe angepeilt hatte, waren zum Start Anfang April nur 10.000 Bestellungen eingegangen.
Wir haben Humane und HP um eine Stellungnahme zu den Gerüchten gebeten und werden berichten, wenn wir eine Antwort erhalten. Der Bericht greift einen Bloomberg-Bericht auf, der behauptet, Humane suche einen Käufer und wolle zwischen 750 Millionen und 1 Milliarde Dollar.
Wenn das stimmt, wäre eine solche Übernahme für HP nicht ungewöhnlich. Der PC-Riese hat schon öfter Unternehmen außerhalb seines eigentlichen Kompetenzbereichs aufgekauft, so zum Beispiel Palm im Jahr 2010.
Der 1,2 Milliarden Dollar teure Kauf erwies sich jedoch als katastrophal. Die schleppenden Verkäufe der Palm-Geräte spielten dabei eine wichtige Rolle, aber auch die Ernennung von Leo Apotheker zum CEO durchkreuzte die Pläne des Unternehmens. Er traf eine Reihe ungewöhnlicher Entscheidungen, die den HP-Vorstand veranlassten, ihn zu entlassen, darunter das abrupte Ende von Palms webOS-Geschäft, Pläne zur Ausgliederung der PC-Sparte und der Kauf von Autonomy.
Auch AI-Pin ist in neue Schwierigkeiten geraten. TechCrunch berichtet, dass Humane am Mittwoch eine E-Mail an seine Kunden verschickt hat, in der sie davor gewarnt werden, das Ladegerät des Pins zu verwenden, da Brandgefahr bestehe. Der Batterielieferant entspreche „nicht mehr unseren Qualitätsstandards“, so Humane, und werde in Zukunft ersetzt.
Über Rückrufe oder Rückerstattungen ist noch nichts bekannt, aber Humane hat als kurzfristige Entschädigung zwei kostenlose Monate des erforderlichen 24-Dollar-Abonnements angeboten.
Die meiste Kritik am AI-Pin bezog sich auf seine Kernfunktionalität.
Die generative KI, die das Herzstück bildet, ist oft ungenau und kann einige alltägliche Aufgaben nicht ausführen. Auch die kurze Akkulaufzeit und die Abhängigkeit vom Internet für einige Funktionen waren nicht hilfreich.
Das Gehäuseproblem wird sich nicht unbedingt auf die Verkaufszahlen auswirken. Es hilft Humane jedoch nicht bei Verkaufsgesprächen, da es das Vertrauen potenzieller Käufer erschüttern könnte.