Canon hat die EOS R1 als sein erstes echtes Flaggschiff unter den spiegellosen Profikameras vorgestellt und die EOS R5 Mark II auf den Markt gebracht, um ein breiteres Spektrum an Kreativen zu bedienen.
Die seit langem angekündigte R1 richtet sich, wie schon die EOS-1DS DSLRs zuvor, an Fotojournalisten, Sportfotografen und andere, die Wert auf eine schnelle Bildaufnahme statt auf eine hohe Auflösung legen.
Der rückwärtig belichtete und gestackte Vollformatsensor mit 24,2 Megapixeln ist zwar relativ klein, aber dank des neuen Dual Pixel Intelligent AF Systems und des DIGIC Accelerator Co-Prozessors, der Deep Learning (sprich: KI) einsetzt, um große Mengen an Fotodaten zu untersuchen, sehr schnell.
Der neue Ansatz kann die Bereiche von Köpfen, Körpern und Gelenken analysieren und sich auf Personen neben dem Hauptmotiv konzentrieren. Das kann beim Sport wichtig sein, wo man sich auf zwei Spieler konzentrieren möchte.
Dementsprechend verfügt der Sensor über einen detaillierten Cross-Autofokus über seinen gesamten Erfassungsbereich und kann JPEG- und RAW-Aufnahmen mit bis zu 40 Bildern pro Sekunde ohne Ausfälle machen. Es gibt einen Aktivitäts-Autofokusmodus, der auf bestimmte Sportarten trainiert ist, und Sie können vorab registrierten Personen Priorität einräumen, um sicherzustellen, dass sie immer im Fokus sind.
Der aktualisierte Eye-Control-Autofokus, der ein Motiv erfasst, wenn man es durch den Sucher ansieht und den Auslöser halb herunterdrückt, deckt jetzt ein größeres Sichtfeld ab und erfordert nicht mehr, dass sich das Auge so nah am Okular befindet.
Die R1 hat den hellsten und schärfsten elektronischen Sucher, der je in einer Canon Kamera verbaut wurde, mit 9,44 Millionen Pixeln. Das kann hilfreich sein, um unscharfe Elemente zu erkennen oder anderweitig die perfekte Aufnahme zu gewährleisten, ohne auf das LCD-Display schauen zu müssen.
Videofilmer können sich auf 6K, 60FPS interne RAW-Videoaufnahmen sowie DCI 4K-Aufnahmen mit bis zu 120FPS freuen. Die schnellere Auslesegeschwindigkeit des Sensors (fast doppelt so schnell wie bei der R3) reduziert den Rolling-Shutter-Effekt, der das Video beim Schwenken über eine Szene verzerren kann.
Die EOS R5 Mark II ist für Fotografen und Videofilmer gedacht, die ein Gleichgewicht zwischen Qualität und Geschwindigkeit suchen. Im Mittelpunkt steht ein rückwärtig beleuchteter und gestapelter 45-MP-Vollformatsensor, der viel schneller als zuvor ist und Serienbildaufnahmen mit 30 FPS und 8K-RAW-Videos mit bis zu 60 FPS ermöglicht.
Die zweite Generation der R5 verfügt nicht über den Cross-Type-Autofokus der R1, dafür aber über einen Dual-Pixel-Autofokus und den DIGIC Accelerator. Darüber hinaus bietet sie einige wichtige videogerechte Funktionen wie einen Falschfarben-Wellenform-Monitor und ein benutzerdefiniertes Bildfarbprofil.
Canon wird die EOS R1 im Herbst zum Preis von 6.299 US-Dollar als Einzelgerät auf den Markt bringen. Die EOS R5 Mark II wird im August zum Preis von 4.299 Euro als Einzelkamera oder als 5.399 Euro teures Kit zusammen mit dem stabilisierten Objektiv 24-105 mm f/4L erhältlich sein. Außerdem wird es drei Batteriegriffe für den vertikalen Einsatz (BG-R20 für 560 US-Dollar), für Ethernet-Netzwerke (BG-R20EP für 750 US-Dollar) und für die Videoproduktion mit Lüfterkühlung (CF-R20EP für 600 US-Dollar) geben.