MediaTek hat den Dimensity 9400 als seinen neuesten Flaggschiff-Mobilprozessor vorgestellt und verspricht enorme Verbesserungen sowohl bei der regulären Leistung als auch bei der KI auf dem Gerät.
Der neue System-on-Chip wird als erster mobiler Chipsatz beworben, der LoRA-KI-Training (Low Rank Adaptation of Large Language Models) auf dem Gerät sowie die Erzeugung von „hochwertigen“ Videos und um 80 % schnellere Aufrufe für große Sprachmodelle als der Dimensity 9300 ermöglicht.
Der Dimensity 9400 ist auch der erste SoC von MediaTek mit einer Agentic AI Engine, die herkömmliche KI-Aufgaben in fortschrittlichere, unabhängige Anwendungen umwandeln soll. MediaTek muss mit Entwicklern zusammenarbeiten, um ein optimiertes Zusammenspiel zwischen KI-Agenten, Entwickler-Toolkits und Modellen zu schaffen, aber dies beschleunigt theoretisch die Entwicklungszeit und ermöglicht mehr Entwicklern.
MediaTek setzt auch auf allgemeine Leistungsverbesserungen. Das Unternehmen verwendet ein „All Big Core“-Design mit einem primären Cortex-X925-Kern mit 3,62 GHz, drei Cortex-X4-Kernen und vier Cortex-A720-Kernen. MediaTek gibt eine um 35 % höhere Single-Core-Geschwindigkeit, eine um 28 % höhere Multi-Core-Leistung und eine um 41 % schnellere Grafikleistung an. Der Grafikprozessor Immortalis G925 soll eine um 40 % schnellere Raytracing-Leistung bieten, sofern Spiele dies unterstützen.
Das Unternehmen verspricht eine höhere Effizienz mit bis zu 44 % weniger Grafikleistung und 14 % weniger Stromverbrauch bei der Aufnahme von 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde. Auch der neue Wi-Fi/Bluetooth-Hybridchip soll bis zu 50 Prozent weniger Strom verbrauchen.
Zu den weiteren Verbesserungen zählen ein neues 5G-Modem, das bis zu 7 Gbit/s auf Sub-6-GHz-Bändern unterstützt, Tri-Band-Wi-Fi-7-Unterstützung mit größerer Reichweite, Unterstützung für zwei gleichzeitig aktive SIM-Karten und Kompatibilität mit Triple-Play-Handys im Design des Huawei Mate XT Ultimate.
Die ersten Telefone auf Basis des Dimensity 9400 sollen im vierten Quartal 2024 auf den Markt kommen. MediaTek hat keine Kunden genannt, aber Marken wie Oppo und Vivo verwenden bereits den 9300. Es wäre nicht überraschend, wenn sie Fortsetzungen ihrer bestehenden Produktreihen auf den Markt bringen würden.
Die Betonung der integrierten KI-Beschleunigung ist nicht überraschend, da Apple und Qualcomm ihre neuronalen Prozessoren zunehmend für Benchmarks nutzen. MediaTek hat sich jedoch eher an preisbewusste Hersteller gewandt, und direkte KI-Leistungsansprüche sind relativ selten. Theoretisch zieht es Enthusiasten an, die sich auf mehr lokal verarbeitete KI vorbereiten wollen, aber nicht bereit sind, die höchsten Preise für ihre Telefone zu zahlen.