Das Wichtigste auf einen Blick
- Donald Trump stellt am 16. September seine neue Krypto-Plattform „World Liberty Financial“ vor. Die Trump-Familie bewirbt die Initiative intensiv auf sozialen Medien.
- Es gibt Bedenken bezüglich möglicher Interessenkonflikte, da befürchtet wird, Trump könnte im Falle einer Wiederwahl Bundesressourcen für seine persönlichen Projekte nutzen.
- Bei der Token-Verteilung von World Liberty Financial werden 70% der WLFI-Token an Unternehmensinsider und 30% an die Öffentlichkeit vergeben.
- Trump setzt in einem wichtigen Wahljahr gezielt auf die Krypto-Community.
Donald Trump stellt am 16. September seine neue Krypto-Plattform „World Liberty Financial“ bei einem Event in seinem Mar-a-Lago-Resort vor.
Die Plattform wird von seinen Söhnen Donald Trump Jr. und Eric Trump geleitet und als bedeutender Fortschritt in der dezentralen Finanzwelt (DeFi) beworben. Die Ankündigung erfolgt im Rahmen von Trumps Präsidentschaftskampagne.
In den letzten Wochen hat die Trump-Familie verstärkt in sozialen Medien für World Liberty Financial geworben und das Projekt als „Zukunft der Krypto-Welt“ bezeichnet. Sie sehen das Projekt als Teil von Donald Trumps Plan, die USA als globalen Führer im Bereich Kryptowährungen zu positionieren.
Barron Trump, der 18-jährige Sohn Trumps und Student an der New York University, wird als „DeFi-Visionär“ des Projekts genannt, wie ein von CoinDesk eingesehenes White Paper zeigt.
„Begleiten Sie mich am 16. September um 20 Uhr live auf Twitter Spaces zur Einführung von World Liberty Financial,“ sagte Trump in einem Video auf seinem offiziellen X-Account.
„Wir gehen den Weg der Zukunft mit Krypto und lassen die langsamen, veralteten Banken hinter uns,“ erklärte Trump in einem weiteren Video auf X.
.@WorldLibertyFi pic.twitter.com/rHEGQXl4jL
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 12, 2024
Potenzielle Interessenkonflikte
Trotz der Begeisterung rund um die Ankündigung gibt es Bedenken bezüglich möglicher Interessenkonflikte. Kritiker fürchten, dass Trump im Falle einer Wiederwahl Bundesressourcen nutzen könnte, um seine persönlichen finanziellen Interessen zu fördern.
Jordan Libowitz von Citizens for Responsibility and Ethics wies gegenüber der Associated Press darauf hin, dass es zwar nicht per se problematisch sei, sich für Kryptowährungen einzusetzen, aber ethische Fragen aufwerfen könnte, wenn Trump dabei persönlich profitieren könnte.
„Es ist nicht unbedingt besorgniserregend, sich pro Krypto zu positionieren. Problematisch wird es, wenn man dabei auch eigene Vorteile erzielt. Der Erfolg könnte stark mit der amerikanischen Wirtschaftspolitik verknüpft sein.“
Die Trumps haben bisher nur wenige Details zur Funktionsweise der Plattform gegeben. Krypto-Börsen fungieren normalerweise als Handelsplattformen für digitale Währungen, ähnlich wie traditionelle Aktienmärkte.
Eric Trump betonte, dass das Startup „finanzielle Unabhängigkeit“ fördern werde, während Donald Trump Jr. das Ziel nannte, „Finanzen großartig zu machen“.
Laut dem White Paper wird die Verteilung der Tokens so erfolgen, dass 70% an Unternehmensinsider und 30% an die Öffentlichkeit verkauft werden. Ein Teil des Verkaufserlöses wird an das Gründungsteam fließen.
Das Projekt wird mit einem „nicht übertragbaren Governance-Token“, WLFI, ausgestattet, was die Spekulationen über den Erfolg von World Liberty Financial zusätzlich erschwert.
Harris überholt Trump auf Polymarket
Nach Debatte Nach ihrem Debattenauftritt gegen Donald Trump ist Vizepräsidentin Kamala Harris’ Gewinnwahrscheinlichkeit bei der kommenden US-Wahl auf Polymarket auf 50% gestiegen, während Trump bei 49% liegt.
Der Anstieg folgte auf die Debatte, die zentrale Themen wie den Gaza-Konflikt und Abtreibungsrechte behandelte. 94% der Wettenden auf Polymarket hielten Harris für die Siegerin der Debatte.
Trump hat sich öffentlich für den Kryptowährungssektor ausgesprochen und angekündigt, dass seine Kampagne Kryptowährungs-Spenden akzeptieren wird, um Unterstützung von seiner „Krypto-Armee“ zu gewinnen.
Harris hat sich zwar mit der Branche beschäftigt, jedoch keine klare Position zu Kryptowährungen eingenommen. Ihre kürzlich veröffentlichten politischen Positionen erwähnten keine Details zu Bitcoin oder anderen digitalen Währungen.
Eine Umfrage von Harris Poll zeigt, dass ein Drittel der US-Wähler die Haltung eines Kandidaten zu Kryptowährungen bei ihrer Wahlentscheidung berücksichtigt. 77% der Befragten sind der Meinung, dass ein Präsidentschaftskandidat zumindest über eine „informierte Perspektive“ zu Kryptowährungen verfügen sollte.
Fazit
Kann Trump die Kryptoindustrie für sich gewinnen? Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich seine Kampagne entwickelt und welchen Einfluss World Liberty Financial beim Start haben wird. Aktuell ist dies ein weiterer Schritt in einem bedeutenden Wahljahr und unterstreicht, wie sehr Kryptowährungen mittlerweile in den Mainstream integriert sind.