Chinesische Forscher haben einen wichtigen Durchbruch erzielt, indem sie Berichten zufolge den ersten Quantenangriff auf Banken und kryptografische Verschlüsselungsverfahren durchgeführt haben.
Das Team unter der Leitung von Wang Chao von der Universität Shanghai nutzte für den Angriff einen von D-Wave Systems entwickelten Quantencomputer und konzentrierte sich auf Verschlüsselungsalgorithmen wie Present, Gift-64 und Rectangle.
Quantenangriff auf Verschlüsselungsalgorithmen stellt potenzielle Bedrohung für verschlüsselte Daten dar
Laut der South China Morning Post nutzten die Forscher eine Technik namens „Quantum Annealing“, eine Methode des Quantencomputings, um den niedrigsten Energiezustand zu finden und Probleme effizient zu lösen.
Did not see this coming.
We thought the D-Wave quantum annealer was not useful for cracking encryption as it's a specialized processor for discrete optimization problems.China enters the chat: https://t.co/pGoKc8ZZnT https://t.co/X3Sa6r2F6Q pic.twitter.com/Mipbb9QEtf
— Steve Jurvetson (@FutureJurvetson) October 13, 2024
Diese Algorithmen sind Teil der Substitution-Permutation-Network-Struktur (SPN), die ein wesentlicher Bestandteil des Advanced Encryption Standard (AES) ist – einer Schlüsselmethode zur Sicherung von Wallets für Kryptowährungen.
Obwohl AES-256 einer der sichersten Verschlüsselungsstandards ist, zeigt diese jüngste Entwicklung, wie anfällig selbst die sichersten Systeme gegenüber Quantencomputern sind.
Die Ergebnisse des Teams deuten darauf hin, dass Quantencomputer durch fortgeschrittene Techniken wie Quanten-Tunneling bald in der Lage sein könnten, Verschlüsselungscodes zu knacken, die derzeit von herkömmlichen Computern nicht geknackt werden können.
Dies könnte Hackern den Zugang zu sensiblen Informationen wie Passwörtern und privaten Schlüsseln in einem noch nie dagewesenen Ausmaß ermöglichen.
Die Forscher räumen jedoch ein, dass Quantencomputer trotz dieses vielversprechenden Durchbruchs noch nicht ausgereift genug sind, um groß angelegte Angriffe durchzuführen.
Die Grenzen der derzeitigen Technologie, einschließlich Hardwarebeschränkungen und Umweltfaktoren, erschweren umfassende Angriffe auf mehrere Systeme.
Als Reaktion auf die wachsende Besorgnis schlug der Mitbegründer von Ethereum, Vitalik Buterin, vor, dass Blockchain-Netzwerke Präventivmaßnahmen ergreifen könnten, einschließlich einer Hard Fork und einer neuen Wallet-Software. Er sagte, dass eine solche Infrastruktur im Voraus entwickelt werden könnte, um die Nutzer vor potenziellen quantenbasierten Bedrohungen zu schützen.
Die Zukunft der Quanteninformatik
Die Risiken des Quantencomputings für Kryptowährungen werden seit Jahren diskutiert.
Im Jahr 2017 warnten die Forscher Divesh Aggarwal und Gavin Brennen davor, dass Quantencomputer bereits 2027 das Signaturschema der elliptischen Kurve von Bitcoin knacken könnten.
Experten gehen jedoch davon aus, dass Quantencomputer Tausende, wenn nicht Millionen von Qubits benötigen werden, um dieses Leistungsniveau zu erreichen, das weit über die heute verfügbaren Maschinen mit 1000 Qubits hinausgeht.