Microsoft stellt HoloLens 2 ohne bekannten Nachfolger ein

Transparenz
Highlights

  • Microsoft hat HoloLens 2 eingestellt.
  • Das Headset wird bis Ende 2027 unterstützt.
  • Das militärisch ausgerichtete IVAS-Headset wird weitergeführt.

Microsoft hat bestätigt, dass die HoloLens 2 eingestellt wurde und es keinen bekannten Nachfolger gibt.

Das Unternehmen teilte UploadVR mit, dass die Produktion eingestellt wurde und dies die letzte Möglichkeit für Kunden sei, das Mixed-Reality-Headset zu kaufen. Fehler- und Sicherheitskorrekturen würden noch bis Ende 2027 durchgeführt. Die erste HoloLens aus dem Jahr 2016 wurde nur zwei Jahre lang produziert und verliert am 10. Dezember den Software-Support.

Obwohl die reguläre HoloLens 2 eingestellt wird, sagte Microsoft, dass es sich weiterhin „voll und ganz“ für das Integrated Visual Augmentation System (IVAS) einsetzen werde, das mit dem US-Militär getestet wird. Das Militär plant für Anfang 2025 einen Test im Unternehmensmaßstab und könnte Ende 2025 in die Massenproduktion gehen, wenn die Technologie die Anforderungen erfüllt.

Das Fehlen eines bekannten Nachfolgers ist angesichts der turbulenten Geschichte des Mixed-Reality-Teams von Microsoft nicht überraschend. Der leitende Mitarbeiter Alex Kipman verließ das Unternehmen 2022 nach Belästigungsvorwürfen, und mehrere Entlassungsrunden dünnten die Reihen der Abteilung in den folgenden zwei Jahren aus. Die Ressourcen sind nicht unbedingt vorhanden, um eine HoloLens 3 zu bauen, und Business Insider vermutet, dass sie 2022 aufgrund der „Unsicherheit“ im Unternehmen eingestellt wurde.

HoloLens sollte Mixed-Reality-Computing für Unternehmen einführen, was bis zu einem gewissen Grad auch gelungen ist. Unternehmen konnten gemeinsam an virtuellen Produktmodellen arbeiten, während Ärzte im Gespräch mit Patienten medizinische 3D-Daten abrufen konnten. Microsoft beherrschte den Markt.

Die Branche hat sich jedoch weiterentwickelt und die HoloLens ist ins Hintertreffen geraten. Mehrere Unternehmen haben Mixed-Reality-Headsets mit mehr Rechenleistung und günstigeren (wenn auch nicht immer praktischeren) Durchlichtkameras auf den Markt gebracht, insbesondere die Vision Pro von Apple und die kürzlich eingestellte Quest Pro von Meta.

Langfristige Anstrengungen wie die holografische Brille Orion von Meta sind dabei noch nicht einmal berücksichtigt. Wenn Meta seine Ziele erreicht, wird es ein Mixed-Reality-Gerät geben, das wie eine herkömmliche Brille aussieht und wiegt, aber über eine vollwertige räumliche Datenverarbeitung verfügt.

Für Microsoft ist das kein Problem. Das Unternehmen arbeitet mit Meta zusammen und hat bereits Office-Webanwendungen und das Streaming von Xbox-Spielen auf Quest-Headsets eingeführt. Als Meta das Quest 3S auf der Connect 2024 vorstellte, zeigte es auch eine Funktion, die automatisch einen virtuellen Desktop erstellt, wenn man auf einen Windows 11-PC schaut, ähnlich der Mac-Erweiterung mit Vision Pro.

Dennoch geht eine Ära zu Ende. Da die HoloLens 2 eingestellt wurde und keine weiteren Geräte auf der Roadmap stehen, verabschiedet sich Microsoft von Mixed-Reality-Hardware für die breite Masse. Microsoft wird keine Plattformen mehr kontrollieren, sondern nur noch Anwendungen und Dienste anbieten.

Jon Fingas
Tech News Editor
Jon Fingas
Tech News Editor

Jon ist ein erfahrener Technologiejournalist. Bevor er als Senior Tech Editor zu Techopedia kam, hat er für große Publikationen wie Engadget, Electronista und Android Authority geschrieben. Sein Fachwissen reicht von den wichtigsten Themen wie Computer und Mobilfunk bis hin zu neuen Technologien wie KI, Elektrofahrzeuge und Mixed Reality.