Nach langwierigen Verhandlungen gab Spotify bekannt, dass es von Apple die Erlaubnis erhalten hat, Preisinformationen in seiner iOS-App für Nutzer in der Europäischen Union anzuzeigen.
Dieser Schritt folgt auf die Einführung neuer kartellrechtlicher Richtlinien für Musik-Streaming-Apps im Rahmen des Digital Markets Act der EU. Statt sich an die aktualisierten Geschäftsregeln von Apple zu halten, wendet Spotify diese Richtlinien an.
Hintergrund des Konflikts zwischen Spotify und Apple war eine Aktualisierung der App, die es Spotify ermöglichen würde, EU-Nutzer über Preisdetails zu informieren.
Anfang des Jahres verhängten die europäischen Regulierungsbehörden eine hohe Geldbuße von 1,84 Mrd. EUR (fast 2 Mrd. USD) gegen Apple wegen Verstößen gegen die Kartellvorschriften auf dem digitalen Markt.
Mit der jüngsten Genehmigung von Apple kann Spotify nun die Preise für verschiedene Dienste direkt in der App anzeigen. Dies ist eine wichtige Veränderung, da die Nutzer nun die mit den Angeboten von Spotify verbundenen Kosten sehen können, einschließlich der Abonnementpläne, die das Streaming von Hörbüchern und Optionen zum Kauf zusätzlicher Hörstunden umfassen.
Spotify unterliegt weiterhin Abonnementbeschränkungen
In einigen Bereichen unterliegt Spotify jedoch weiterhin Beschränkungen. So kann das Unternehmen innerhalb der App keine direkten Links zu seiner Website anbieten, da dafür eine Provision von 27 Prozent des Umsatzes an Apple gezahlt werden müsste – eine Gebühr, die Spotify nicht zahlen möchte. Daher wird die App nur nicht verlinkte Verweise auf die Spotify-Website enthalten, ohne dass „spotify.com“ explizit erwähnt wird.
Zeitgleich mit dem Update plant Spotify eine Werbeaktion in der EU, bei der neue Nutzer die ersten drei Monate des Dienstes kostenlos erhalten, wenn sie ihr Abonnement über die Spotify-Website upgraden – eine Maßnahme, die sich auch problemlos auf Android übertragen ließe.
Spotify wertet die Genehmigung zwar als Fortschritt, betont aber, dass dies nur ein kleiner Schritt in Richtung des eigentlichen Ziels sei: die Möglichkeit, von der iOS-App direkt auf die Spotify-Website zu verlinken, um Einkäufe zu tätigen, ohne die Provisionen von Apple zahlen zu müssen.
Trotz der Entscheidung der Europäischen Kommission betonte das Unternehmen, dass es weiterhin gegen die seiner Meinung nach „illegalen und unfairen“ Gebühren von Apple vorgehen werde.