Eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und Hirntumoren gefunden.
Obwohl es keine eindeutigen Beweise für einen Zusammenhang zwischen der langfristigen Nutzung von Mobiltelefonen und Krebs gibt, sind die potenziellen Risiken weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Debatten und geben einigen Nutzern Anlass zur Sorge.
Hochfrequenztechnologie, die nicht ionisierend und nicht direkt krebserregend ist, kann Gewebe erwärmen und Stoffwechselaktivitäten auslösen, aber der derzeitige Wissensstand deutet darauf hin, dass sie Zellen nicht in einer Weise schädigt, die zu Krebs führen könnte.
Eine kürzlich von der WHO in Auftrag gegebene Studie hat diese Bedenken weiter untersucht. Die Studie mit dem Titel „The Effect of Exposure to Radiofrequency Fields on Cancer Risk in the General and Working Population“ (Die Auswirkungen der Exposition gegenüber hochfrequenten Feldern auf das Krebsrisiko in der Allgemeinbevölkerung und der arbeitenden Bevölkerung) fand keine Hinweise darauf, dass die Nutzung von Mobiltelefonen das Risiko für Hirntumore erhöht.
No link between mobile phones and brain cancer, WHO-backed study sayshttps://t.co/R78CVpZzjp
— McGovern Med School (@McGovernMed) September 4, 2024
Welche Krebsarten wurden untersucht?
Die Studie untersuchte Daten aus 63 Studien, die zwischen 1994 und 2022 durchgeführt wurden, und konzentrierte sich auf die Qualität und Zuverlässigkeit der Beweise für den Zusammenhang zwischen hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (RF-EMF) und Krebsrisiko. 11 Forscher aus 10 Ländern, darunter die australische Behörde für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (ARPANSA), untersuchten verschiedene RF-EMF-Quellen wie Mobiltelefone, Babyphone, Fernseher und Radar.
Sie fanden keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und Krebsarten wie Gliomen, Meningeomen, Akustikusneurinomen oder Hirntumoren bei Kindern.
Diese Ergebnisse stimmten sogar mit denen von Personen überein, die häufig lange Telefongespräche führen oder seit mehr als einem Jahrzehnt Mobiltelefone benutzen. Außerdem wurde kein erhöhtes Risiko für Gliome bei beruflicher HF-Exposition festgestellt.
Neueinstufung und weitere Forschung notwendig
Diese Studie unterstützt frühere Aussagen der WHO und anderer Gesundheitsorganisationen, die keine schlüssigen Beweise für gesundheitsschädliche Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung gefunden haben, aber weitere Forschung fordern. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft Funkwellen derzeit als „möglicherweise krebserregend“ (Klasse 2B) ein. In diese Kategorie fallen auch Stoffe wie Talkumpuder und Aloe Vera, bei denen ein möglicher Zusammenhang mit Krebs nicht ausgeschlossen werden kann.
Der IARC-Beratungsausschuss hat vorgeschlagen, die Einstufung auf der Grundlage neuer Daten, die seit der letzten Bewertung im Jahr 2011 verfügbar geworden sind, zu überprüfen. Es wird erwartet, dass die WHO ihre überarbeitete Bewertung im ersten Quartal 2025 veröffentlichen wird, nachdem sie eine Neubewertung der Einstufung auf der Grundlage neuer Daten gefordert hat.
Der Hauptautor Ken Karipidis räumte ein, dass frühere Studien, die einen Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und Hirntumoren herstellten, methodische Probleme aufwiesen. Er betonte, dass die Überprüfung zwar auf aktuelle Bedenken eingehe, dass aber angesichts des technologischen Fortschritts weitere Forschung unerlässlich sei. Karipidis und sein Team untersuchen nun mögliche Zusammenhänge zwischen Mobiltelefonen und anderen Krebsarten wie Leukämie.
Angesichts der weit verbreiteten Nutzung von Mobiltelefonen und der hohen Energie, die durch Hochfrequenzstrahlung freigesetzt wird, ist es wichtig, die Forschung weiterzuführen.