Das Wichtigste auf einen Blick
- US-Behörden melden eine Verdopplung der öffentlichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge seit 2021.
- Die Biden-Administration hat 521 Millionen US-Dollar bereitgestellt, um 9.200 neue Ladepunkte in 29 Bundesstaaten, zwei Stammesgebieten und Washington, D.C. zu installieren.
- Trotz dieser Investitionen hält die Verfügbarkeit von Schnellladestationen nicht mit den steigenden EV-Verkäufen Schritt.
Die US-Regierung investiert 521 Millionen US-Dollar, um das Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge auszubauen und das Ziel von 500.000 Ladepunkten bis 2030 zu erreichen.
Laut der Biden-Administration wächst die Anzahl der EV-Ladestationen in den USA rasant, mit wöchentlich 1.000 neuen Ladepunkten. Seit dem Amtsantritt der Regierung 2021 hat sich die Gesamtzahl der Ladepunkte fast verdoppelt – von etwa 100.000 auf 192.000.
Diese Zahlen, bestätigt durch das Verkehrsministerium (DOT), das Energieministerium (DOE) und die Federal Highway Administration (FHWA), passen zur Vision der Biden-Harris-Administration, bis 2030 ein Netz von 500.000 Ladepunkten zu schaffen. Im Rahmen dieser Initiative stellt die Regierung nun 521 Millionen US-Dollar an Zuschüssen für 29 Bundesstaaten, Washington, D.C., und zwei anerkannte Stämme bereit, um 9.200 Ladestationen zu installieren.
Die Mittel stammen aus dem „Infrastructure Investment and Jobs Act“ und werden über Programme wie das „Charging and Fueling Infrastructure Discretionary Grant Program“ und das „National Electric Vehicle Infrastructure (NEVI) Formula Program“ verteilt. Dies ist bereits die zweite Finanzierungsrunde nach den im Mai zugesagten 800 Millionen US-Dollar. Um die Mittel von der FHWA zu erhalten, müssen die berechtigten Staaten und Territorien Pläne für die Installation von Ladestationen vorlegen und genehmigen lassen.
Die Milliardeninvestitionen sollen die landesweite Expansion vorantreiben und Bedenken hinsichtlich Elektrofahrzeugen, wie längere Ladezeiten und Reichweitenangst, verringern. Diese Probleme haben das Wachstum der EV-Verkäufe in den USA verlangsamt, was dazu führte, dass Unternehmen wie Tesla höhere Verluste verzeichnen und traditionelle Hersteller wie Ford ihre Elektrifizierungspläne verzögern.
Trotz des Wachstums von EV-Herstellern wie Rivian und Polestar zeigt eine Branchenanalyse, dass die Verfügbarkeit öffentlicher Ladestationen nicht mit dem Marktwachstum mithält. Trotz der Milliardeninvestitionen der Biden-Harris-Administration sind bislang nur wenige Ladepunkte tatsächlich in Betrieb; Anfang des Jahres waren in vier Bundesstaaten lediglich sieben neue Ladestationen funktionsfähig.
Die Situation wird durch die Art der an den angegebenen Ladestationen eingesetzten Ladegeräte zusätzlich kompliziert. Laut den Daten des Energieministeriums (DOE) gibt es 183.099 Ladepunkte (also weniger als die angegebenen 192.000) an etwa 67.000 Standorten. Allerdings sind weniger als ein Viertel dieser Ladegeräte DC-Schnelllader, die eine schnelle Aufladung der EV-Batterien ermöglichen. Der Großteil sind Level-2-AC-Lader, die mehrere Stunden für eine vollständige Aufladung benötigen und daher für Langstreckenfahrten weniger zuverlässig sind. Zudem werden viele dieser Ladestationen von privaten Anbietern betrieben, wobei ChargePoint und Tesla mit ihren offenen Ladelösungen führend sind.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Ziel, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in ländlichen und benachteiligten Gebieten zu fördern. Die Realität könnte jedoch weniger vielversprechend sein, als die Regierungsbehörden darstellen.