Trader müssen ein breites Spektrum an Kenntnissen über verschiedene Bereiche haben. Dazu gehört zum Beispiel die Fähigkeit, schnell und richtig zu analysieren, aber auch technisches Wissen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tradingpsychologie (Börsenpsychologie).
Im folgenden Text erklären wir genauer, was Tradingpsychologie ist, welche Entscheidungen sie beeinflusst und warum sie eine so große Rolle spielt.
Was ist Tradingpsychologie?
Von Trading- oder Börsenpsychologie spricht man im Zusammenhang mit Emotionen oder Verhaltensmustern, die Trader an den Tag legen. Zusammengefasst handelt es sich dabei um mentale Faktoren.
Die Tradingpsychologie kann sich sowohl positiv als auch negativ auf das Handelsverhalten auswirken. Umso wichtiger ist es also, etwaige Tendenzen zu erkennen und sie zu kontrollieren.
Bei der Tradingpsychologie unterscheidet man zwischen Emotionen und Stimmungen. Stimmungen bleiben über einen längeren Zeitraum bestehen und können den Trader beeinflussen.
Gier oder Wut gehören zu den Emotionen, die beim Trading fehl am Platze sind. Die Angst hingegen kann Anleger in einigen Fällen davor bewahren, ein zu hohes Risiko einzugehen.
Warum ist sie wichtig für Trader?
Trader, die Verständnis für den psychologischen Aspekt beim Trading haben, handeln nicht nach kognitiven Vorurteilen oder Emotionen. Somit haben sie bessere Chancen, einen Gewinn zu erzielen oder zumindest ihre Verluste zu minimieren.
Das setzt natürlich voraus, dass Trader sowohl ihre eigene Persönlichkeit als auch bestimmte Tendenzen bei Entscheidungsfindungen kennen müssen, um diese bei ihren Positionen auszuschließen. Wem dies gelingt, der bleibt ruhig, gelassen und trifft Entscheidungen mit kühlem Kopf – und eben nicht aus der Emotion heraus.
Top-7 Expertentipps für Trading ohne Emotionen
Wie kann man impulsive Emotionen beim Trading vermeiden? Eine zentrale Frage, wenn man Gewinne erzielen oder allzu hohe Verluste verhindern will. Im Folgenden zeigen wir ein paar Expertentipps rund um das Thema Trading lernen:
1. Eigene Persönlichkeitsmerkmale identifizieren
Hierbei handelt es sich um einen wesentlichen Punkt.
Der Trader muss wissen, aus „welchem Holz“ er geschnitzt ist. Neigt er zu Impulsivität? Geht er auch gern ins Risiko? Oder zählt er eher zu den vorsichtigen Vertretern der Zunft?
Fragen, deren Antworten zum Beispiel beim Risikomanagement eine Rolle spielen können.
2. Tradingplan entwickeln und sich an diesen halten
Wer ohne Sinn und Verstand „drauf los tradet“, wird auf Dauer keine positive Bilanz vorweisen können. Will man vernünftig handeln, benötigt man Struktur und eine klare Trading-Strategie.
Dabei ist es vor allem wichtig, sich auch daran zu halten – selbst dann, wenn man eigentlich gern davon abweichen möchte. Natürlich sind Plananpassungen möglich – diese sollten aber die Ausnahme bleiben und nur in bestimmten Situationen zum Einsatz kommen.
3. Geduldig agieren
„Geduld ist eine Tugend“, heißt es in einem alten Sprichwort. Und genau diese Geduld ist auch beim Traden gefragt. Sollte es mal nicht so laufen, müssen die Trader mitunter einen langen Atem beweisen.
Das geduldige Agieren schlägt wiederum eine Brücke zum vorherigen Expertentipp: einen Plan besitzen und sich daran zu halten. Geduld ist nicht zuletzt auch ein Teil der allgemeinen Disziplin.
4. Anpassungsfähig sein
So gut es ist, einen Plan zu haben, an den man sich hält, so wichtig ist es aber auch, im Zweifel flexibel und reaktionsfähig zu sein.
Der Markt ist mitunter sehr schnelllebig und hält eine ganze Reihe an Überraschungen parat.
Manchmal erfordert dies, dass man nun doch ein wenig von seinem Plan abweicht und sich den Gegebenheiten anpasst.
5. Sich eine Pause nach einem Verlust nehmen
Verluste können aufs Gemüt schlagen. Daher macht es in solchen Situationen durchaus Sinn, eine kleine Pause einzulegen. Diese Auszeit kann aus mehreren Gründen vorteilhaft sein. Trader können neue Kraft schöpfen und ihre Verluste verarbeiten.
Außerdem können sie in dieser Zeit auch auf Fehlersuche gehen und eine Analyse starten, wo eben jene Fehler lagen. Somit ist eine Pause auch ein hervorragendes Mittel, um für das nächste Trading besser gewappnet zu sein.
6. Gewinne akzeptieren
Gewinne müssen nicht immer groß sein. Natürlich freut man sich über hohe Margen, doch auch kleine positive Erlebnisse können durchaus Gold wert sein.
Dies setzt allerdings voraus, dass der Trader in der Lage ist, Gewinne zu akzeptieren – selbst dann, wenn sie vielleicht nicht den eigenen Erwartungen entsprechen. Und am Ende des Tages ist jeder noch so kleine Gewinn besser als ein Verlust.
7. Trading-Protokoll führen
Stichwort Fehleranalyse: Wer seine Trading-Aktivitäten und mögliche Auswirkungen der Psychologie genauer unter die Lupe nehmen will, sollte ein Trading-Protokoll führen.
Denn dieses Protokoll beinhaltet – sofern ordentlich und vollständig geführt – nicht nur genaue Infos zu Gewinnen und Verlusten, sondern auch zu möglichen Turning Points – zum Beispiel, wann eine bestimmte Emotion oder Stimmung zu einer Entscheidung geführt hat oder geführt haben könnte.
Grundvoraussetzungen sind nicht nur Vollständigkeit, sondern auch Ehrlichkeit – gerade dann, wenn es darum geht, mögliche Emotionen und Co. festzuhalten.
Zusammenfassung
Alles in allem kann die Tradingpsychologie einen immensen Einfluss auf den Tradingerfolg haben. Wer seine Persönlichkeit richtig einschätzen und mögliche Schwächen erkennen kann, hat einen Vorteil: Nämlich den, dass er weiß, wann er diese persönlichen Eigenschaften, Emotionen oder Stimmungen ausblenden sollte.
Um möglichst ohne Emotionen zu traden, gibt es einige Dinge, die zusätzlich zur Bewertung der eigenen Persönlichkeit eine Rolle spielen. Dazu gehören unter anderem eine gewisse Anpassungsfähigkeit, ein konkreter Plan sowie das Führen eines Trading-Protokolls.